Uriges Dorfleben...

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sikal Avatar

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Franz Eberhofer, ehemaliger Kriminaler aus München, wird in sein bayrisches Heimatdorf Niederkaltenkirchen versetzt. Er war in der Stadt wohl als etwas zu impulsiv bekannt und man dachte wohl, etwas Ruhe am Land könne ihm gut tun. Und diese genießt er auch meistens – die Ruhe, meine ich. Zumindest was seine Fälle angeht, in der Familie geht es nicht ganz so ruhig zu – da wäre seine stocktaube Oma, die immer mit allen schreit und der Vater, der sich öfters mal einen Joint dreht und rund um die Uhr Beatles hört. Da kann es dann schon vorkommen, dass dem Franz die Sicherung durchbrennt, und die Beatles vom Plattenteller schießt… Apropos - die Sicherung ist noch wem durchbrennt, nämlich dem Neuhofer-Vater. Es war natürlich ein Unfall. Auch dass sich die Neuhofer-Mutter aufhängt, ist nicht weiter verdächtig. Als dem älteren Neuhofer-Bruder dann ein Container auf den Kopf fällt, sieht der Franz seine Stunde gekommen. Er beginnt mit seinem Detektivfreund Rudi zu ermitteln…. Das kann ja heiter werden (wird es auch, soviel sei schon verraten).

Der Franz genießt eigentlich sein Leben bei der Oma, die verwöhnt ihn ja auch nach Strich und Faden, kocht ihm stets was Leckeres und verhandelt auch die Preise für den Umbau. Naja, trotzdem ist der Franz halt ein Mann und als solcher will er halt auch hie und da eine Frau. Als er dann zum Zug kommt bei der Mercedes, alias „Ferrari“, schwebt er auf seinem rosaroten Wolkerl dahin – bis, ja bis er mit einer Riesenüberraschung konfrontiert wird…

Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr lustig, wenngleich gewisse Parallelen zu den Brenner-Romanen nicht von der Hand zu weisen sind…Auf jeden Fall ist das ganze Buch ein urkomischer Schlagabtausch zwischen Oma und Franz – laute Lacher sind vorprogrammiert. Der Kriminalfall tritt eher als Nebenhandlung auf, es handelt sich um eine lustige Provinzgeschichte, die man gerne mal zwischendurch liest. Das Ende verspricht eine Fortsetzung, die nicht unbedingt sein müsste.

Außerdem gibt es noch ein Glossar mit Übersetzung für die Nicht-Bayern und die leckeren Rezepte von der Oma, bei denen sicher etliche Leser einen Kochversuch starten werden…