Nackt an Silvester

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Eins sei bei diesem Buch vorneweggeschickt: Es ist sicher kein Fehler, zuvor Band 1: Sommersonnenwende zu lesen, bevor man die Wintersonnenwende beginnt. Denn das Autoren-Duo Pascal Engman und Johannes Selåker steigen in der Wintersonnenwende direkt damit ein, dass sich Protagonist Tomas Wolf, seines Zeichens Kriminalkommissar, mit seiner Waffe in der Silvesternacht das Leben nehmen will. Nur ein Mordfall, dessen Opfer ihm jedoch weitestgehend gleichgültig ist, kann ihn davon abbringen.

So steigt der Kriminalroman durchaus zynisch-ironisch direkt in die Handlung ein. Da ich Band 1 noch nicht kannte, ließ mich das alles mit ein paar Fragen im Kopf zurück. Mit der Zeit wird das Trauma klar, das Tomas Wolf mit sich herumträgt. Kleine Hinweise bzw. Wiederauffrischungen des Gedächtnisses werden eingestreut, so dass sich aus den kleinen Puzzleteilen irgendwann ein erkennbares Bild formt.

Die Journalistin Vera Berg wittert im besagten Mordfall, mehr aber noch im nackten Mädchen, das Zeugen vom Tatort haben fliehen sehen, die große Story. Wie bereits im ersten Band werden sich die Wege von Wolf und Berg kreuzen. Zudem verspricht das offene Ende inklusive Cliffhanger mindestens einen dritten Band.

Fazit: Der Kriminalroman ist spannend und kurzweilig geschrieben und wartet mit der für skandinavische Krimis typischen Blutrünstigkeit auf. Die stimmige Gestaltung des Einbands samt farbigem Buchschnitt macht noch mehr Lust, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen. Für kühle Winternächte empfohlen.