Endlich ein Heimatkrimi!

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majandra Avatar

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Der „Allgäu-Krimi“, wie er vom Autor selbst bezeichnet wird, handelt, wie in diesem Genre üblich, von einem Mord – in diesem Fall sogar von mehreren Morden, denn in der Berghütte der Familie Egger findet Sohn Willi mindestens fünf weitgehend verweste und entsprechend übelriechende Leichen. Während Vater und Sohn sich bis ins Mark erschüttert auf den Weg zur Polizei machen, lernt der Leser / die Leserin Robert Walcher und seine Familie kennen, in der Mathilde, eine „Kräuterhexe“, düstere Vorahnungen und Visionen in Bezug auf die Morde plagen.

 

Der Autor scheint ein ausgesprochen guter Beobachter zu sein, denn er schildert die Umweltbedingungen und die Natur, in der sich die Protagonisten bewegen, äußert detailliert: „In manchen Schattenlöchern lagen noch schmutzig graue Schneereste, obwohl die Luft schon den Frühling versprach.“ (S. 8) Überhaupt ist die Sprache an sich sehr gehoben, immer wieder tauchen Wörter wie „Refugium“ oder „egomanisch“ im Verlauf des Textes auf.

 

Dennoch lässt sich die Leseprobe sehr angenehm lesen und erweckt durch die Vorahnungen von Mathilde und durch die ungeklärte Mordserie das Interesse am Rest des Buchs. Spannung wird allein durch die Tatsache aufgebaut, dass mehrere Leichen ohne Erklärung in einer abgelegenen Waldhütte gefunden werden. Auch die elaborierte Sprache bewirkt einen ganz eigenen Stil des Krimis – man darf also gespannt sein, was der Rest des Buches bringt!