Genau das Richtige für die kommende Jahreszeit

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Winterstarre ist nunmehr der achte Krimimalroman um den Journalisten Joachim Walcher aus der Feder Joachim Rangnicks, jedoch erst der dritte im List-Verlag. Zuvor erschien dort erstmals der siebte Teil _Der Ahnhof_ und die Neuauflage des ersten Bandes _Bauernfänger_, die in Rangnicks Selbstverlag noch die _Lotto-Company_ hieß.

Der Leser erlebt in der Leseprobe drei Handlungsstränge: Im Prolog findet ein Mann im Frühjahr mit seinem Sohn in seiner Hütte in den Bergen einen Haufen Leichenteile in Plastiksäcken. Man begegnet Walcher und seiner Haushälterin Mathilde in der Wohnstube mitten im Winter und wird Zeuge, wie Mathilde eine seltsame Vision von der Wüste und einer Menschenkette in den Bergen hat. Zu guter letzt erlebt der Leser wie zwei Bauernsöhne nach dem Ableben ihres Vaters eine neue Existenz auf dem Hof gründen wollen. Sie richten „Ferienwohnungen“ für Gastarbeiter, welche deren Tante als „Muselmanner“ bezeichnet, im Allgäu ein.

 Die kurze Leseprobe wirft schon einige Fragen auf: Stammen die Leichenteile, die in der Hütte gefunden wurden, von einem möglichen gescheiterten Gastarbeiter-Experiment der Brüder? Spielt der Prolog demnach in der Zukunft? Wann hat Mathilde die Vision und sieht sie eben diese Gastarbeiter?

Es ist leider nicht bekannt, wie viel Zeit zwischen Der Ahnhof und Winterstarre vergangen sind, doch eines wird ganz deutlich: Dieser Krimi ist mit Sicherheit etwas für die kalten Tage, die bald kommen werden. Rangnick schafft es mit seiner Sprache das Allgäu hervorragend einzufangen und die Atmosphäre des Winters (oder des frühen Frühlings wie im Prolog) wiederzuspiegeln. Zudem sind bereits in so kurzer Zeit so viele Handlungsstränge aufgenommen worden, und trotz der Kürze ist so viel Spannung entstanden, dass dieser Krimi der Leseprobe nach zu urteilen mehr sein wird als nur spannend, nämlich gesellschaftskritisch. Hinzukommt eine große Portion Lokalkolorit – eben alles, was ein guter Regionalkrimi haben muss.

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