Schade

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murksy Avatar

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Als der Journalist den Weissagungen der alten Magd lauscht, glaubt er ihr natürlich nicht. Wie das sich für das Allgäu gehört, haben eben manche Menschen Visionen, vielleicht liegts ja am Schnee. Nein, Spass beiseite. Wenig später recherchiert Walcher in einem mysteriösen Fall. Es gab in einem Hochtal viele Tote, dahingerafft von einem Fieber. Doch in der Presse wurde nie etwas veröffentlicht. Zum größten Teil handelte es sich um Marokkaner, die als Zeitarbeiter auf einem Hof von zwielichten Brüdern eingeschleust waren. Doch mit den Illegalen kommt der Tod. Es stirbt unter anderem auch der behandelnde Arzt. Unliebsame Zeugen werden ermordet. Walcher findet sich in einem internationalem Wissenschaftskrimi wieder, bei dem skrupellose Bosse förmlich über Leichen gehen. Aus dem verschneiten Allgäu in die große, weite Welt. Der Journalist bekommt etwas Unterstützung von einem Hacker, bricht sich die Knochen und unterstützt die etwas überforderte Polizei.

Ja, was soll ich sagen. Es fehlte nur noch das Auftauchen von James Bond persönlich und die Versatzstückgallerie wäre komplett gewesen. Clevere Hacker, böse Pharmabosse, überforderte Polizei, sherry- und weintrinkender Journalist der die Mächtigen bekämpft. Was denn noch alles? Irgendwie funktioniert das in diesem Buch  nicht so richtig. Ich liebe Wissenschaftsthriller, die durchdacht, fundiert und auch ruhig mit vielen Personen bestückt sein dürfen. Hier wirkt das zu gestellt. Man merkt dem Buch den zwanghaften Versuch an, die Todesfälle aus dem beschaulichen Allgäu in die böse Welt der Mächtigen zu bringen. Es wirkt nicht überzeugend, die Spannung bleibt auf der Strecke und man wartet sehnsüchtig auf das Ende des Buches. Schade, zu überzogen um zu überraschen.