Die Verdammten des Krieges
Das historisch hinterlegte Buch spielt zu Zeiten des Hundertjährigen Krieges, des langen Kampfes um die Herrschaft in Frankreich und die englischen Gebietsansprüche. Winterwölfe ist der zweite Teil der Trilogie um die Essex Dogs, einen Haufen Söldner, die auf der englischen Seite kämpfen. Die Dogs sind eine fiktive Truppe, allerdings ist der Rest des Buches sehr eng an die historischen Bücher der zeitgenössischen Chronisten angelehnt. Man merkt dem Autor und Historiker die Detailverliebtheit an. Sehr präzise beschreibt er einzelne Abschnitte der Belagerung Calais, dem Hauptthema dieses Buches. Dass er dabei die Leser nicht schon, deftige Sprache und brutale Szenen schildert, soll als Warnung genügen. Ein Buch über einen mittelalterlichen Krieg kann man nicht beschönigen, will man authentisch bleiben. Den ersten Teil, den ich nicht kenne, vermisst man nur, wenn es um die persönlichen Schicksale der Söldnertruppe geht. Da fehlt ab und zu der Hintergrund, um die Psyche und Handlungen der Männer zu verstehen. Ansonsten lässt sich das Buch hervorragend alleinständig lesen. Vor allem wenn man an der geschichtlichen Einordnung und der damaligen Zeit interessiert ist, ist das Werk ein spannendes und kurzweiliges Vergnügen. Es ist also durchaus möglich, längst Vergangenes neu und interessant aufzubereiten. Der historische Roman brilliert durch eine lebhafte Schilderung der Lebensumstände. Der Krieg wird mit keiner Zeile verherrlicht oder beschönigt. Geld und Gier sind die treibenden Faktoren. Opportunisten auf beiden Seiten versuchen, aus dem Leid Kapital zu schlagen. Die Söldner sind keine Helden oder Ehrenmänner, sondern brutale Kämpfer, die für Gold Befehle ausführen. Besonders gut hat mir am Ende des Buches die kurze historische Abhandlung über die Belagerung gefallen. Bis auf Rodins Skulptur „Die Bürger von Calais“ hatte ich mich mit dem Thema noch nicht beschäftigt. Liest man aber den historischen Hintergrund, versteht man etwas mehr das gespannte Verhältnis der Briten und der Franzosen, begreift die Ränkespiele, die erst einen Jahrzehnte andauernden Krieg ermöglichten. Ein Literaturverzeichnis ergänzt das Buch und ermöglicht einen tieferen Einblick für geneigte Leser.
Und wer sich nicht für Geschichte oder Politik interessiert, erhält einen spannenden, dramatischen und harten Roman, der ausgezeichnet geschrieben ist. Einziges kleines Manko sind wenige Sätze in Englisch oder Französisch, die nicht übersetzt sind. Wer den Sprachen nicht mächtig ist, tappt hier etwas im Dunkeln. Andererseits fühlt man dann vielleicht mit den Personen mit, die in der Handlung auch nicht verstehen, was gesagt wurde.
Dies ist eine Privatrezension ohne KI erstellt. Kopien, auch in Auszügen unterliegen dem Urheberrecht.
Und wer sich nicht für Geschichte oder Politik interessiert, erhält einen spannenden, dramatischen und harten Roman, der ausgezeichnet geschrieben ist. Einziges kleines Manko sind wenige Sätze in Englisch oder Französisch, die nicht übersetzt sind. Wer den Sprachen nicht mächtig ist, tappt hier etwas im Dunkeln. Andererseits fühlt man dann vielleicht mit den Personen mit, die in der Handlung auch nicht verstehen, was gesagt wurde.
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