Anstrengend

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
lady.liebesskeptisch Avatar

Von

'Wir, die wir jung sind' handelt von einer außergewöhnlichen indischen Familie. Der Vater, Bapuji, gründete in seinen jungen Jahren eine Firma, die inzwischen in nahezu allen Bereichen vertreten ist und über das ganze Land herrscht. Nun geht es darum, seine Nachfolge festzulegen.
Zunächst erschien mir der Inhalt sehr interessant, denn Familiendramen lese ich sehr gerne. Leider hatte ich jedoch mit diesem Buch große Schwierigkeiten. Ich finde die grundlegende Idee des Romans immer noch gut, aber die Umsetzung gefiel mir überhaupt nicht.
Der Schreibstil ist sehr schwerfällig, verwirrend und teilweise unverständlich. Manche indische Begriffe sind hinten übersetzt, die meisten jedoch nicht. Auch die Sternchen im Text führten zu nichts. Dazu kommt der ständige Perspektivwechsel, teilweise zu keiner Person zugeordnet. Man wird sofort in ein Meer von Namen geworfen und mir fiel es schwer, die Figuren auseinanderzuhalten. Und dann wurde es auch noch realitätsfern. Ich weiß immer noch nicht, ob diese Stellen Visionen der Figuren beschrieben. Das scheint mir zumindest am sinnvollsten. Gefallen hat mir das trotzdem nicht. Natürlich schließe ich nicht aus, dass ich den tieferen Sinn einfach plump überlesen habe oder mir wichtige Wendungen entgangen sind. Doch nachdem ich mich durch die 600 Seiten gezwungen hatte, habe ich mehr Fragen und bin verwirrter als vorher. Die Lektüre war bei weitem kein Vergnügen und einen Mehrwert hat sie mir leider auch nicht gegeben. Schade!