Indisch und Interesant

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lunkat Avatar

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Die im Schreibstil verwendete Sprache der Autorin hat mich gut in die Geschichte eintauchen lassen.

Junge Inder aus wohlhabendem Hause, die in ihrer Jugend Jahre lang im westlichen Ausland Erfahrungen sammeln sollen um letztendlich nur für die Zwecke des Patriarchen in der Heimat zu dienen.

Der junge Protagonist erinnert sich an seine Mutter, welche als Geliebte seines Vaters verstoßen wurde, und an ihren Tod. Der Vater hat sich in all den Jahren, als sein Sohn im Ausland zur Schule ging nicht bei ihm gemeldet. Beim Flug zurück nach Indien, denkt er über seine westliche Freundin nach, welche er ohne weiteres zurücklassen wird, da sie seine Mentalität nicht teilt. Er selbst empfand sich immer als der Andere, "zu helle" haut für einen Inder, "zu dunkel" für den Westen. In Indien angekommen, nimmt er intensiv die Atmosphäre auf, auch die Armut und die krassen Gegensätze im Stadtbild saugt er auf.

Es gilt letztendlich nur sich zu unterwerfen um nicht selbst in den Staub, in die Armut zu fallen, das wird ihm schon klar als er am liebsten wieder von seinem Vater und dessen Gefolge weggehen will, jedoch keine Rupie in seiner Tasche hat...

Die grelle Aufmachung des Einbandes passt gut, da sich über alte Machtstrukturen der Weg zu einem eigenen Leben erheben will.

Ein spannender Roman, den man vielleicht nicht schnell liest, sondern auf sich wirken lässt.