langatmiges Familienepos

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maulwurf123 Avatar

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"Wir, die wir jung sind" wurde von Preti Taneja geschrieben und hat die dramatische Geschichte einer Familie in Indien zum Inhalt.

Der alte Devraj ist Chef eines mächtigen indischen Mischkonzerns und wird von allen ehrfürchtig "The Company" genannt. Nun ist er alt geworden und nun ist es an der Zeit, dass er sein Erbe verteilt. Insgesamt hat er drei Töchter. Zudem hat sein Berater und treuer Wegbegleiter Ranjit Singh zwei Söhne, die Devraj ebenso zu bedenken hat. Ein umfassender Machtkampf, der auch zu einem Geschlechterkampf wird, beginnt. Doch wer wird sich am Ende durchsetzen?

Mit insgesamt 618 Seiten kann dieses Buch als wahrer 'Wälzer' bezeichnet werden. Ein vielversprechender Einstieg hat mich neugierig auf die Geschichte werden lassen, auch wenn der Schreibstil mühsam und anstrengend zu lesen ist. Leider hat die Autorin mich dann nach gut einem Drittel des Buches wieder 'verloren': Die Handlung wurde zunehmend zäher, ein Lesefluss konnte sich nicht richtig einstellen, die Geschichte wurde langatmig. Es war mein zweiter Versuch mit indischer Literatur, so dass ich mit einigen der im Buch verwendeten Begrifflichkeiten schon vertraut war. Als Hilfestellung werden für Unkundige einige der Fremdwörter auf den letzten Seiten mit Erklärung aufgelistet.
Zu den einzelnen Figuren fiel es mir als Leser schwer einen richtigen Draht zu finden. Einzig in Jivan, der aus Amerika wieder in sein Heimatland Indien zurückkehrt, konnte ich mich recht gut hineinversetzen.
Zentrale Themen der Geschichte sind neben der indischen Kultur, Erbe und Macht aber auch jene des Verrats und des Reichtums.

Mein Fazit: Eine eher langatmiges Familienepos, welches mit mühsam und viel Zeitaufwand zu lesen ist. Drei Sterne.