eine ungewöhnliche Freundschaft

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cynthiam Avatar

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„Wir für uns“ ist eine Geschichte über Familie und Schmerz, über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Hoffnung. Mir hat dieser Roman gut gefallen und mich aufatmen lassen, dass in meiner eigenen Familie einiges leichter läuft als für Josi und Kathi.

Zum Inhalt: Josie ist schwanger. Von Bengt mit dem sie seit neun Jahren zusammen ist. Bengt will das Kind nicht, denn er ist verheiratet und hat bereits Kinder. Als er Josie quasi zur Abtreibung drängen will, zieht sie für sich einen Schlussstrich unter diese Beziehung, die von Anfang an keine Zukunft hatte. Durch einen Zufall trifft sie auf Kathi, die ihren Mann verloren hat und sich nun ziemlich allein und verloren fühlt. Die beiden Frauen verbindet ein gemeinsamer Schmerz und eine gemeinsame Sehnsucht nach Familie. Und so entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.

Am Anfang mochte ich Josie überhaupt nicht und habe mich diverse Male gefragt, wie man als Frau mit Anfang 40 noch so dermaßen naiv sein kann, zu glauben der Typ mit dem man eine Affäre hat, würde mehr von einem wollen. Aber als sie ihn dann endlich abserviert und sich für ihr Kind entscheidet gewinnt sie in meinen Augen auch an Sympathie. Generell wirkt sie mir aber die ganze Zeit zu bedürftig, zu fixiert darauf, zu gefallen und einen Mann zu finden und einfach nicht wie eine starke, unabhängige Frau, die ich mir als Protagonistin für solch einen Roman wünsche. Kathi war mir da schon sympathischer, aber auch sie schafft es nicht, sich mit ihrem Sohn auszusprechen und generell bleibt in bleiben Familien am Ende viel ungeklärt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, man erfährt sehr viel über und aus dem Leben der beiden Frauen, die Geschichte ist gefühlvoll, aber nicht zu emotional. Es wird sich insgesamt viel mit Familienbanden beschäftigt und damit, dass vieles ungesagt bleibt. Beide Frauen machen im Verlauf der Geschichte die Entdeckung, dass sie nicht alles von ihren Liebsten wussten. Geheimnisse kommen eben in den besten Familien vor. Trotzdem stehen sie am Ende für sich selbst und füreinander ein. Das Buch vermittelt dabei glaubhaft, dass es wichtig ist, an die eigenen Träume zu glauben und die eigenen Wünsche nicht immer hintenan zu stellen.

Für mich war dieses Buch recht kurzweilig. Es ist eine von diesen Geschichten, die einfach angenehm zu lesen sind, ohne einen großartig weiter zu beschäftigen (zumindest war das bei mir so). Daher eine gute und entspannte Urlaubslektüre.