Gut, wenn jemand da ist

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sylvip Avatar

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"Wir für uns" - ein passender Titel. Josie und Kathi, zwei Protagonistinnen, die aufeinander treffen, als sich beide Frauen in schwierigen Lebenssituationen befinden. Die eine schwanger von einem verheirateten Familienvater, die andere gerade verwitwet. Beide müssen lernen, mit den Situationen umzugehen. Und wie gut tut es da, eine neue Bekanntschaft zu machen, aus der eine Art Freundschaft wird. Auch wenn beide Frauen sich sehr unterscheiden, sie können sich Halt geben. Der Roman erzählt in wechselnder Folge aus der Sicht Josies (in Ich-Form) und von Kathi (aus der Perspektive einer dritten Person). Es klingen weitere Themen an, die die Hauptfiguren beschäftigen - von der Sorge, als Spätgebärende möglicherweise ein Kind mit Behinderung zu bekommen; es überhaupt zu bekommmen; der Frage nach (un)nötigen vorgeburtlichen Untersuchungen; der Umgang mit Homosexualität in der Familie; die Frage nach familiären Geheimnissen und ihren Wirkungen, ...
Es wird ganz schön viel verarbeitet in diesem Buch. Aber es kann eben auch ganz schön viel auf einmal zusammenkommen.
Der Sprachstil ist einfach gewählt. Es lässt sich gut folgen. Mit den Personen kann man/frau mitfühlen. Die Sympathien für einzelne Personen schwanken in ihrer Stärke. Aber die Anhäufung der angesprochenen Themen wirkt manchmal so, als dürfe nichts ausgelassen werden. Ein gutes Buch, aber nicht nur zum Abschalten.