Hätte mehr sein müssen

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q5helgi Avatar

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„Wir für uns“ ist eine kleine Geschichte über zwei Frauen. Klein, weil es sehr spezifisch und dazu wenig tiefgehend ist. Die Autorin möchte eher zum Nachdenken anregen – über gerechtfertigte Kinderwünsche, über Ehebrüche und Homosexualität. Ich schätze die Themen, doch ich war nicht ein großer Fan der Durchführung. Ich hätte mir persönlich stärkere Statements gewünscht, nur damit das Buch noch stärker zu den jeweiligen Themen stehen kann. V.a. hätte ich mir einen anderen Anfang für Josie gewünscht. Ich mag ihre unkonventionellere Art zu leben, doch machte sie mich und ihre Beziehung zu Bengt wahnsinnig. Als die Figuren fragten, warum sie sich eigentlich mit der zweiten Hauptfigur so gut versteht, hat Josie auch nicht so klare Antworten parat. Bei solchen Momenten frage ich mich stets, ob die Autorin auch keine hat, oder uns selbst zwingen möchte, darüber nachzudenken. Denn Kathi ist auch nicht sehr einfach. Für Kathi zählt nur der Laden. Vor Werner, nach Werner, vor Max und eigentlich auch nach Max‘ Outing. Der Laden ist ihr Leben. Die Figuren sind gut beschrieben und ich kann sie nachvollziehen, trotzdem bleiben sie mir am Ende fern. Manchmal zieht sich das Buch, obwohl es gutgeschrieben ist. Ich hätte mir mehr gewünscht. Schlichtweg mehr. Für jeden, der nur etwas Leichtes lesen will, könnte ich es empfehlen. Aber tatsächlich finde ich die Gedanken und Ideen dieser Geschichte in anderen Diskursen spannender.