Hat mich nicht berührt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
rinoa Avatar

Von

Josie ist Anfang Vierzig und von ihrem verheirateten Freund schwanger, der schon Familie hat und keine weiteren Kinder möchte. Aber was möchte Josie eigentlich?
Da lernt sie durch Zufall Kathi kennen, deren Mann Werner nach fünfzig gemeinsamen Jahren gerade gestorben ist. Auch sie stellt sich die Frage, was sie eigentlich möchte.
Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb und merken, dass sie sich gegenseitig Halt geben können und dass man auch unverrückbar scheinende Dinge verändern kann.

Der Anfang von „Wir für uns“ hat mich wirklich gefesselt, ich mochte den Schreibstil der Autorin gleich und habe gebannt Josies Gedankengänge und Kathis Erlebnisse verfolgt. Die Kapitel sind abwechselnd aus Josies (in Ich-Form) und Kathis (in 3. Person) Sicht geschrieben, wobei Josie deutlich mehr Raum einnimmt.
Und genau damit hatte ich mit der Zeit Probleme. Denn Josie kreist schon sehr um sich selbst, auch wenn sie sich über alles Mögliche Gedanken macht, und ich muss gestehen, das ging mir irgendwann auf die Nerven. Erstaunlicherweise blieb sie für mich trotzdem nicht greifbar und das Erzählte doch etwas oberflächlich.
Gleichzeitig hätte ich mir mehr von Kathi gewünscht.

Letztendlich war ich dann doch ein wenig enttäuscht, dass der vielversprechende Anfang sich – zumindest bei mir – nicht weitergeführt hat. Ein Spannungsbogen ist zwar schon vorhanden (es gibt Entwicklungen, die ich aber teilweise auch wiederum unnötig oder störend fand), aber weder die Geschichte von Josie noch die von Kathi hat mich wirklich berühren können.
Alles in allem hat „Wir für uns“ leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen.