Realistisch

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raschke64 Avatar

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Josie Ist 41 und schwanger. Der Mann dazu ist allerdings verheiratet und will, dass sie abtreibt. Denn er wird auf jeden Fall bei seiner Familie bleiben. Josie ist hin- und hergerissen und entscheidet sich am Ende für das Kind und gegen die Beziehung. Kathi ist Anfang 70 und seit kurzem verwitwet. Zufällig treffen beide in dem kleinen Ort, in dem sie wohnen, aufeinander und es entwickelt sich eine besondere Freundschaft, denn beide brauchen einander mehr, als sie anfangs denken.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfand es auch als sehr realistisch. Es ist gut lesbar und bietet neben einer Unterhaltung auch sehr, sehr viel Tiefgang. Man muss sich auf die Figuren einlassen, die jede für sich besondere Probleme hat. Da ist Kathi, die in ihrer Ehe nicht immer glücklich war und die jetzt im Alter völlig geschockt ist, als ihr Sohn sich als schwul outet. Da ist Josi, die ihrer Mutter ihre aus ihrer Sicht schwere Kindheit vorhält. Alle schleppen Probleme mit sich rum und niemand redet so richtig miteinander. Das ist die Stärke des Buches, dass es vor allem darum geht, dass man miteinander sprechen sollte und sich so Missverständnisse besser klären lassen. Auch um eine außergewöhnliche Freundschaft geht es in dem Buch und auch darum, dass jeder Mensch ein Recht auf ein eigenes Leben und eine eigene Sicht darauf hat. Das empfand ich meiner Meinung nach sehr gelungen.