Solider Unterhaltungsroman

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vr123 Avatar

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Das Cover des Romans „Wir für uns“ von Barbara Kunrath finde ich äußerst ansprechend gestaltet. Die Geschichte handelt von zwei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen und mit großem Altersunterschied, die der Zufall zusammenführt und welche daraufhin eine Freundschaft entwickeln. Die 41-jährige Josie ist ungewollt schwanger von ihrem verheirateten Freund, der das Kind nicht möchte. Der Ehemann der 70-jährigen Kathi ist gerade verstorben und sie steht nun etwas verloren und ohne Aufgabe im Leben da. Zudem spielt die Beziehung zu ihrem Sohn eine große Rolle im Buch. Der Roman wird abwechselnd aus Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt. Insgesamt fand ich die Geschichte solide, leicht am Stück zu lesen, lebendig und kurzweilig. Ein großer Spannungsbogen wird in beiden im Laufe der Geschichte miteinander verwobenen Erzählungssträngen nicht aufgebaut. Dies ist meiner Meinung nach aber auch so von der Autorin gewollt. Das Buch zielt eher darauf ab, eine Unterhaltungslektüre über Beziehungen, Familie, Liebe und Freundschaft zu sein.
Die Hauptfigur Josie fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, da sie sehr naiv wirkt. Im Laufe der Geschichte konnte sie aber durchaus meine Sympathie gewinnen. Eine große Rolle spielt die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter bzw. die unklare Familiengeschichte. Auch Kathi ist manchmal schwierig zu verstehen, insbesondere was die Beziehung zu ihrem Sohn ausmacht.
Ich würde das Buch als entspannten, einfach zu lesenden und guten (Urlaubs-)Roman weiterempfehlen. Manchmal fehlte mir das gewisse Etwas bzw. eine unerwartete Wendung in der Geschichte. Auch wirkten die Einzelschicksale der Personen auf mich teilweise etwas zu konstruiert.