Wenn eine Tür zugeht, öffnet sich eine andere

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Mich hat dieser Roman überzeugt, weil ich sicherlich genau in die Altersschublade der beiden Protagonistinnen passe. Gefühlt hat Barbara Kunrath MIR einen Roman geschrieben, denn ich sehr sehr mochte. Ach und wenn ihr jetzt grübelt wo ihr den Autorinnennamen schon gehört habt, sie schrieb schon „Schwestern bleiben wir immer“ und „Töchter wie wir“ mit großem Erfolg. Nun kommt: „Wir für uns“.
Es geht in „Wir für uns“ um die schwangere Josie. Soweit erscheint es wenig spektakulär, aber leider ist das Kind von einem verheirateten Mann und der will es nicht und Josie ist Anfang 40 und das vielleicht die letzte Chance auf ein Kind. Die Protagonistin ist Kathi, die wiederum schockierend unerwartet Witwe geworden ist. Insgeheim ärgert sie sich über den Verstorbenen, der sie alleine gelassen hat und dann bringt auch noch ihr einziger Sohn Unruhe in ihr Leben, denn Max trennt sich von seiner Lebensgefährtin und ist tatsächlich schwul. So hat Kathi sich das nicht vorgestellt und muss ihr traditionelles Familienbild neu sortieren.
In dieser Situation treffen die beiden Frauen aufeinander und sind sich gegenseitig eine Stütze, ein Spiegel und zugleich eine Reibungsfläche, die beide so dringend brauchen.
Ach, einfach mal wieder ein Buch, dass ich gerne gelesen habe und mir richtig gut gefallen hat. Lockere leichte Lektüre, aber mit Tiefe, die mich ansprach. Es war aber keinesfalls gefühlsduselig, eher emotional betont auf eine positive Art, aber nicht überborden.