das ist Literatur

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Das ist Literatur!
Ja, das neue Buch von Judith Hermann zeigt einmal mehr was Literatur alles sein kann und was Bücher dem Leser alles bieten können.
Dieses Buch hat keinen Plot, keine Handlung, wenn man mal von der psychologischen Entwicklung der Autorin absieht, keine Protagonistin oder Protagonisten, keinen Prolog, keinen Epilog und doch habe ich es unendlich gern gelesen und fand es äußerst kurzweilig,

Warum?
Weil Literatur eben einfach so viel mehr ist als nur irgendein Genre, sondern uns alle zum denken und miterleben anregt.
Da mich der Schreibvorgang und die Seelenwelt eines Autors sehr interessiert, habe ich hier vieles gefunden was ich mir so noch nie überlegt hatte.
Judith Hermann nimmt den Leser in ihre ganz eigene Autorenwelt mit. Erzählt das die Personen immer in ihren Romanen sie sind und dann auch wieder gar nicht sie. So sind wie sie gerne wäre und was sie niemals sein möchte.
Diese abstrakte und doch so persönliche Art auf die Dinge und auch das eigene Erleben und Leben zu blicken fand ich unglaublich spannend und konnte mir das auch gut vorstellen.
Die Art wie sie die Menschen beschreibt ist einfach wunderschön.
Der Psychiater, den man sich so gut vorstellen kann und der eben doch das eigene Innere wiederspiegelt, die beste Freundin, die wir alle gerne hätten und dann vielleicht auch froh sind, dass grade dieses Wunderwesen unseren Weg nicht gekreuzt hat.

Ja der Stil in dem sie schreibt ist wunderbar und schlägt in mir eine Seite an, die noch lange nach dem ich das Buch weggelegt hatte, nach schwingt.

Wer allerdings einen Anfang und ein Ende benötigt, wer eine Auflösung für ein Problem oder die vielen Fragen des Lebens sucht, der wird hier nur die Fragen finden und den Antworten selbst nachspüren müssen.
Wer aber offen ist und das deutsche Wort in seiner ganzen Schönheit erleben will, sollte dieses Buch lesen.