Ein Highlight in meinem Lesefrühling!

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-madita- Avatar

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Noch bevor ich die ersten Zeilen des Buches gelesen habe, war mein Blick am Cover gefangen. Es ist sprechend - und stellt Fragen.

Ebenso beginnt das erste Kapitel und setzt sich auf den weiteren Seiten fort. Erzählt wird eine eigentlich belanglose Begebenheit. Aber wie sie erzählt wird, das ist großartig! Als Leser*in befindet man sich unmittelbar in der beschriebenen Situation, meint sich bei den Personen auszukennen, und noch im gleichen Absatz wird dieser Eindruck hinterfragt. War es so? Kann es nicht vielleicht auch so-und-so gewesen sein? Oder vielleicht noch ganz anders?

Auch wenn es so klingen mag, als sei die ganze Erzählung ein wirres Durcheinander, so stimmt das ganz und gar nicht. Nur wird alle paar Momente die Situation hinterfragt und ein Perspektivwechsel vorgenommen, der durchaus berechtigt ist.

Mit hat diese Erzählweise ausgesprochen gut gefallen, sie ist stilistisch ganz sicher nicht "Gebrauchsware", aber gerade deshalb war ich so gefangen davon.

Die Figuren - es sind neben der Ich-Erzählerin nur wenige - erscheinen authentisch, eben so, wie sie in vielen Familien und Freundes- oder Bekanntenkreisen vorkommen. Doch wie sie miteinander in Beziehung gesetzt werden, welche Wirkung sie auf die Entwicklung der Ich-Erzählerin, auf ihre Prägung und auf ihr eigenes Handeln wirken, das ist großartig dargestellt.

Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen und ich würde es uneingeschränkt jedem Leser empfehlen, der Freude an Sprache und Personen hat.