Gedanken über das Leben und das Schreiben

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violetta1961 Avatar

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Judith Hermann schreibt hier hauptsächlich Autobiographisches. Aufgrund ihrer familiären Vorgeschichte, besonders der seelischen Verfasstheit ihres Vaters, kann man erahnen, wie das emotionale Klima in ihrer Kindheit und Jugend war. Sicher ist ihr das Schreiben zu einer inneren Heimat geworden.
So mutig aufschlussreich auch diese familiären Enthüllungen sind, so lose aneinandergereiht wirkt leider das Buch. Erlebtes, Vorgefundenes, Beziehungen springen hin und her - wenig Anknüpfungspunkte bleiben. Einerseits entspricht das dem tatsächlichen Naturell der Gedankenwelt, andererseits bleiben für mich viele Unklarheiten, besonders über Beziehungen zu den Mitmenschen der Autorin. Ist Jon z.B. ein Freund oder (Ex)Partner? Aus Sicht der Schreibenden ist das kein Thema, aber für mich als Leserin hätte ich gern ein bisschen mehr Klarheit und Struktur gehabt.
Die Gedanken über das Schreiben hingegen finde ich sehr informativ und inspirierend.