Sprachliche Naturgewalt

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sandra_mit_buch Avatar

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Keine kann mit Sprache so umgehen wie Judith Hermann. Man muss sich darauf einlassen. Ich glaube, man liebt ihre Bücher oder kann nichts damit anfangen. Ein Dazwischen kann ich mir nicht vorstellen.
In den drei Kapiteln von „Wir hätten uns alles gesagt“ erzählt Judith Hermann von Freunden, Familie und ihrem Schreiben. Manchmal ist es fast so als würde man die Tagebuch-Gedanken heimlich lesen und über allem stand immer ein Fragezeichen für mich, was ist Wahrheit, was Fiktion? Das hat mich teilweise irritiert und erst gegen Ende konnte ich loslassen.
Es scheint mir das persönlichste Buch zu sein und trotzdem haben ihre früheren Bücher mehr in mir nachgehallt, haben sich Sätze und Phrasen eher eingeprägt.
Ich glaube, dass man dieses Buch mehrfach lesen muss um all die kleinen Schätze darin zu entdecken.
Das Cover spricht mich allerdings nicht an. Das haben aber auch alle anderen Cover der Judith-Hermann-Bücher nicht und es hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.