Über das Schreiben

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phoebe1312 Avatar

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Gleich zu Beginn, ich bin ein großer Fan von Judith Hermann, insofern bin ich nicht ganz unvoreingenommen. Aber ich bin sicher, wer wie ich, all ihre Bücher kennt und liebt, wird auch ihr neues Buch mögen. Einerseits, weil es ein sehr persönliches Werk ist und es uns Lesern mit der Gedankenwelt der Autorin vertraut macht, andererseits findet man immer wieder Bezüge zu ihren vergangenen Büchern und ermöglicht damit einen Einblick in die Welt des Schreibens und die Entstehung der Bücher von Judith Hermann.
„Wir hätten uns alles gesagt“ ist in erster Linie ein Buch über das Schreiben und darüber, wie ein Wort, ein Gedanke, ein Bild zu einer Geschichte wird: „Jede Geschichte hat ihren ersten Satz. Nicht der Satz, mit dem die Erzählung beginnt, sondern ein Satz, mit dem sie in meinem Kopf beginnt.“ Die Autorin lässt uns an der Entstehung ihrer Geschichten teilhaben und verbindet dies sehr geschickt mit (scheinbar) autobiographischen Elementen. Aber wie auch in ihren anderen Büchern bleibt vieles ungesagt und in der Schwebe und entsteht dadurch erst im Kopf des Lesers, aber genau das macht die Bücher von Judith Hermann aus.
Mit diesem Roman beweist Hermann erneut, dass sie eine brillante Erzählerin ist, die es immer wieder schafft, ihre Leser nachdenklich und berührt zurückzulassen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber von Judith Hermanns Werk, aber auch wer mit ihren Büchern bisher nicht vertraut ist, wird seine Freude an diesem Buch finden.
Einzig mit dem Cover hadere ich, da ich keinerlei Bezug zu dem Buch herstellen kann.