Auf Reise mit Puderdose

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anneteekanne Avatar

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Das Cover:
Ein gemütliches Plätzchen an der Küste mit Aussicht

Zum Buch:
Sieben Jahre sind seid dem plötzlichen Tod ihrer Freundin Sonja vergangen. In der Zwischenzeit haben die Freundinnen Maggan, Rebecka und Susanne auch Rebeckas Mann Adam begraben. Maggan und Paul sind von Paris zurück nach Farsa gezogen und Susanne hat den x-ten Heiratsantrag von Michael abgelehnt.
Nun ist es an der Zeit, Sonjas letzten Wunsch zu erfüllen. Sie hat eine Reise für die drei Freundinnen geplant auf der sie die verbliebene Asche von Sonja verstreuen sollen.
Also füllt Maggan, die Asche aus der Urne in drei Puderdosen um (weil sie Angst hat, sonst nicht durch den Zoll am Flughafen zukommen) und macht sich auf den Weg zu Rebecka nach Mallorca. Diese muss in ihrer Trauer erst mal überredet werden mitzukommen, aber es heißt einer für alle und alle für Sonja und so sitzen die drei nach dem Genuß des Films "Australia" im Flugzeug nach Sydney, Sonjas erster Station. Die mehr monatige Reise führt die Freundinnen einmal Rund um den Erdball (Highland, Haiti, Casablanca, New York u.a.) und sie erfahren noch mehr Geheimnisse, die Sonja bestens vor ihnen gehütet hatte, überlegen, was sie mit Sonjas Geld (Millionen!) Gutes tun können und stellen fest, das auch ihr eigenes Leben ein wenig Veränderung braucht, damit sie sich wieder gut anfühlen.


Meine Meinung:
Asa Hellberg hat einen sehr schönen zweiten Teil geschrieben. Die drei Freundinnen wachsen einem im Laufe der Geschichte ans Herz, gerade weil sie so grandiose Fehlentscheidungen treffen, weil sie menschlich sind. Zwischen durch blitzt es manchmal auf, das man vielleicht den ersten Teil hätte lesen sollen, da man das Gefühl hat, doch etwas verpaßt zu haben, einen Zusammenhang nicht zu verstehen. Gerade durch die wechselnden Erzähl-Perspektive, zwischen den drei Frauen und auch ihrer Männer Paul und Michael, erfährt man mehr von er Geschichte und kann sie besser verstehen.
Und dann ist da natürlich die faszinierende Sonja, Millionen schwer, Globetrotter, Künstlerin, die das Leben ihrere drei Freundinnen seid Jahren zu lenken scheint und nun auch wieder einen gefühlvollen Trip geplant hat, bei dem sie wieder ein paar ihrer Geheimnisse preisgibt.

»Danke, Sonja. Ich werde deine Freundlichkeit, Fürsorge und Loyalität niemals vergessen. Du hast meinem Leben so oft eine neue Wendung gegeben. Ich erinnere mich noch genau an unsere Interrail-Tour und wie du mich ermutigt hast, Paul anzusprechen. Und dann, als Anneli klein war und ich Kindergärtnerin werden wollte, aber nicht wusste, ob ich den Mut und die Kraft dazu aufbringen würde. Weißt du noch, wie du mich überredet hast? Du hast gesagt, wenn ich das nicht schaffen würde, würdest du nie wieder deinen knallroten Lippenstift auflegen, was mir ein so großes Opfer erschien, dass ich sofort loslegte mit Lernen. (Seite 161 Maggan beim Verstreuen der Asche)

Als nach 2/3 des Buches die Reise beendet war, die Asche verstreut, die Männer mit den Freundinnen im Clinch, da stellte man die Frage, was jetzt noch kommt? Die einfache Auflösung aller Missverständnisse, die zu dem Streit führten, noch mehr Verwirrung und Fehlentscheidungen, ein weiteres Unglück, was die Geschichte einfach beendet oder doch noch die Suche nach Sonjas Seelenverwandten.
Ich war überrascht, wie leicht es weiter ging und wie gut das Ende dann doch zur eigentlichen Reise und Geschichte passte.

Fazit:
Eine interessante Geschichte, wundervoll erzählt. Es regt zum Nachdenken, helfen und den Mut haben, etwas Neues zu beginnen.