Oberflächlich

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amaryllis Avatar

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Alles beginnt in einer Anwaltskanzlei, wo die drei Freundinnen Maggan, Susanne und Rebecka durch einen Brief erfahren, dass ihre verstorbene Freundin Sonja, die ihnen bereits ihr gesamtes Vermögen hinterlassen hat, noch etwas Besonderes mit den dreien vorhat. In 10 Briefen möchte sie von ihrer - bisher geheimen - großen Liebe ihres Lebens erzählen. Aber nicht nur das, die Freundinnen sollen infolge dessen auf Weltreise gehen, um Sonja Asche zu verstreuen.
Durch den Brief erfährt der Leser erstmals, was Sonja bereits als Erbe für ihr Freundinnen geplant hatte und wohin es sie verschlagen hat: Rebecka nach Mallorca, Susanne nach London und Maggan nach Paris. Auch die jeweiligen Partner sind mehr oder weniger durch Sonjas Zutun in das Leben der Frauen getreten.
Es vergeht wiederum Zeit, bis die Reise umgesetzt wird und der Leser lernt die drei Frauen kennen.

Die Idee hinter dem Roman fand ich sehr interessant, ich hatte mir eine liebenswerte Geschichte über die langjährige Freundschaft der Frauen vorgestellt. Eine Geschichte, wie es das Leben schreibt, mit Höhen und Tiefen, Lachen und Weinen. Leider hat mich nichts davon erreicht. Anfangs fiel es mir sehr schwer, einfach in die Geschichte einzutauchen, weil ich mich ständig fragte, wer lebt jetzt wo, mit welchem Mann und was machen sie dort nochmal genau? Auch als die Handlung durch den Antritt der Reise in Schwung kam, blieb es doch bei einer Aneinanderreihung von kurzen Episoden, wobei auch die Charaktere nur an der Oberfläche daher plätscherten. Keine der drei wurde mir sympathisch, noch viel schlimmer, sie waren mir jeweils viel zu klischeehaft gezeichnet. Die emanzipierte Karrierefrau Susanne, die schwermütige Rebecka und die herzensgute Maggan – was hielt diese Freundschaft zusammen? Anscheinend nur die gemeinsame verstorbene Freundin Sonja, die übrigens genauso überheroisiert wird.
Leider viel verschenktes Potenzial, zu viel Oberflächlichkeit, keine Spannung. Demzufolge von mir keine Leseempfehlung.


Wie ich im Nachhinein erfahre habe, handelt es sich bei "Wir sehen uns im Sommer" um die Fortsetzung von "Sommerfreundinnen". Anscheinend sollte man dieses Buch vorher gelesen haben, dann fiele auch der Einstig leichter.