Sommerroman für die reife Frau

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leseschneckchen555 Avatar

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Die verstorbene Sonja bittet ihre drei Freundinnen Susanne, Maggan und Rebecka in einem Brief darum, ihre Asche zu verstreuen. Und zwar an den Orten, die ihr im Leben am meisten bedeutet haben. Sie schickt damit ihre Freundinnen auf eine Reise um die Welt. Erst sieben Jahre nach Sonjas Tod begeben sich die drei Frauen schließlich auf den Weg. Was sie dort erwartet, übertrifft allerdings die Vorstellung jeder einzelnen. An jedem neuen Ort angekommen, erwartet sie ein weiterer Brief, der sie nicht nur an den nächsten Zielort führt, sondern der auch Stück für Stück ein ganz besonderes Geheimnis ihrer Freundin lüftet. Sonja offenbart den drei Freundinnen in ihren Briefen die Liebe ihres Lebens. Ein Leben, von dem niemand etwas geahnt hatte. Mit einer unfassbar starken Liebe zu einem Mann. Nebenbei lernen die drei Frauen auf dieser Reise aber auch sich selbst besser kennen. Denn auch in ihrem Leben hat sich vieles verändert und so manche Veränderung steht noch bevor.

Asa Hellbergs neuer Sommerroman ist der erste, den ich von ihr gelesen habe. Der Titel des Buches und die Leseprobe hatten meine Neugierde geweckt. Der Schreibstil ist flüssig und der kurze Einblick in das Leben der drei Freundinnen schien mir interessant. Aber ganz besonders gespannt war ich auf die Liebesgeschichte der verstorbenen Sonja. Zu Beginn war mir nicht klar, dass es sich hier überwiegend um einen Roman für die reifere Frau handelt. Die Freundinnen befinden sich alle im mittleren Alter, jede führt zwar einen anderen, aber doch luxuriösen Lebensstil und ich konnte mich erst einmal mit keiner von ihnen identifizieren. Dennoch entwickelten Sonjas Briefe, die sie an ihre Freundinnen geschrieben hatte, ihre ganz eigene Geschichte und so wuchs mir der Roman mit der Zeit immer mehr ans Herz. Sonja erzählt in ihren Briefen von der Liebe ihres Lebens. Eine rührende Liebesgeschichte, schmerzhaft und erfüllend zugleich, nicht genug, aber dennoch viel mehr, als mancher sich vorstellen mag. Mit all diesen Gefühlen überrascht sie die Freundinnen, die bis hierher nicht einmal ahnten, dass es im Leben von Sonja einen ganz besonderen Menschen gab. Aber nicht nur das Geständnis von ihr kommt auf dieser Reise auf den Tisch. Jede der Freundinnen hat etwas zu erzählen. Rebecca, die Trauernde, die nicht nur versucht mit dem Verlust ihrer Freundin, sondern auch dem ihres geliebten Mannes klar zu kommen. Susanne, die selbstbewusste, freiheitsliebende Frau von Welt, die sich nicht binden möchte, und die Vorstellung von Beziehung nicht mit ihrem Partner teilen kann. Oder Maggan, die Vorsichtige, die sich verbiegt für Mann und Familie, damit aber auch nicht den richtigen Weg einschlägt. Alle drei zusammen bilden ein wunderbares Team und stehen sich gegenseitig zur Seite. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel, das sie bewegt und dem sie folgen. Auf dieser Reise begeben sie sich nicht nur an verschiedene Orte der Welt, sondern gehen einen weiteren Schritt in ihrem eigenen Leben und treffen wichtige Entscheidungen.
Eine unterhaltsame Sommergeschichte, durchweg interessant, aber erst das Ende konnte mich wirklich in seinen Bann ziehen und mich schließlich ebenso packen wie berühren.