Ohne Trost

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siebente Avatar

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Eine gute Geschichte braucht einen Paukenschlag zu Beginn. Den hat "Wir sind die Könige von Colorado".  Der Hauptdarsteller beschreibt, wie er seinem Vater das Taschenmesser in die Brust stach, 1963, vor fast 50 Jahren.

Doch dann sind wir mit ihm schon wieder in der Gegenwart, kommen zu mehreren kleineren Paukenschlägen. Ein Unfall passiert, ein Pferd wird schwer verletzt, es stirbt in Williams Armen. William, das ist der Ich-Erzähler. Und William hat grade seinen Job bei einer Versicherung verloren, mit 62. Sein Leben scheint trostlos: Seine Frau ist schon gestorben, er hat keine Kinder, er ist allein, wird wahrscheinlich keine neue Arbeit finden.

William blickt zurück, auf die Zeit, die seinem Leben eine entscheidende Wende gegeben hat. Williams Vater war brutal, schlug seine Frau und den Sohn immer und immer wieder. Ein blaues Auge, ein gebrochener Arm, eine Vergewaltigung, alles stand da auf der Tagesordnung. Und William hatte Angst, Angst, dass der Vater die Mutter zu Tode prügelt und er zurück bleibt, ohne Trost. In seiner Angst greift er zum erstbesten Gegenstand auf seinem Schreibtisch. Doch der Vater ist unbeeindruckt, schlägt mit einem Topf auf seine Frau ein. William sticht zu, rammt seinem Vater ein Messer in den Körper.

Der Vater überlebt, die Mutter hat einen schlimmen Armbruch und auch vier Wochen später noch ein blaues Auge. William aber muss zur Strafe (warum wird er für Notwehr bestraft?) in ein Erziehungscamp. Die Wärter dort sind brutal und somit auch furchteinflößend ...

Durch die Ich-Erzähler-Perspektive sind die Leser dicht dran an der Hauptfigur William und gespannt, wie es ihm weiter ergeht und was er noch alles ohne Trost erleiden muss.