Wahrlich keine Western-Romantik

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savanna Avatar

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Eine Leseprobe, die mit einer sterbenden Stute beginnt, ist für mich als Pferdebesitzerin hart zu ertragen. Auf der anderen Seite ist es genau die Erwähnung des Zähmens wilder Pferde, was mich bei dieser Buchvorstellung als allererstes aufhorchen ließ.

Der amerikanische Autor David E. Hilton hat mit "Wir sind die Könige von Colorado" (englischer Originaltitel: _Kings of Colorado_) sein Erstlingswerk vorgestellt. Es entführt den Leser in eine ländliche und einsame Region der USA, wo auffällige und vorbestrafte Jugendliche auf einer Erzeihungsranch zusammen leben und sich dem systematischen Zähmen wilder Pferde widmen müssen.

Im Fokus dieses Romans steht William, der als Teenager seinen Vater erstochen hat. Der Leser lernt ihn jedoch als alten Mann kennen, der den Leser an seinen Rückblicken teilhaben lässt. Mit schlichter Sprache schafft es Hilton viele reale Bilder vor meinem Auge entstehen zu lassen - das hat mich in den wenigen Kapitel direkt beeindruckt!

Die Kombination aus der Weite der USA und der Enge einer Erzeihungsranch machen für mich den Reiz dieses Romans aus. Zudem finde ich das Cover grandios gewählt - während mir hingegen das Titelbild der USA-Ausgabe viel zu Western-kitschig erscheint!