berührend

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annago Avatar

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In Felicitas Prokopetz Roman "Wir sitzen im Dickicht und weinen" aus dem Eichborn Verlag steht die alleinerziehende Mutter Valerie im Zentrum. Die Dynamik ihrer Beziehung zu ihrer an Krebs erkrankten Mutter erfährt durch die Krankheit eine neue Facette, obwohl die Verbindung zwischen den beiden nie einfach war. Ebenso wird die Beziehung zwischen Valerie und ihrem Sohn Tino beleuchtet, der sich entscheidet, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, was Valerie mit großen Ängsten konfrontiert. Der Roman wirft einen tiefen Blick in dieses komplexe Netz aus anspruchsvollen familiären Beziehungen und der Furcht vor Verlust.

Hauptthemen des Buches sind die Frau und insbesondere die Erziehung. Die Autorin durchleuchtet verschiedenste Erziehungsmethoden, von frei bis streng, über verschiedene Generationen hinweg. Dabei stellt sie die Frage, ob falsche Erziehungsmethoden Auswirkungen auf nachfolgende Generationen haben können. Das Frauenbild einer Generation bildet einen weiteren zentralen Aspekt, und die Auseinandersetzung mit Leben, Tod und Sterben durchzieht das gesamte Werk.

Der Roman zeichnet sich durch seine Nähe zum Leben aus. Durch die minimalistische Sprache wird er authentisch und bleibt nah an den Figuren. Obwohl nicht in allen Aspekten, ist es dennoch ein überzeugender Roman, der durch seine schlichte Erzählweise punktet und ein beeindruckendes Feuerwerk von Geschichten präsentiert.