Die wilden 68er Jahre!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
manuvomende Avatar

Von

Das Cover mit der Olympiastadt im Hintergrund hat mir sehr gut gefallen und auch die Leseprobe fand ich sehr vielversprechend.
Das Buch umfasst zwei Zeitsprünge, die sehr nah beieinander liegen, nämlich 1967/68 und dann das Olympiajahr 1972, was ich beim Lesen etwas schwierig fand und nicht immer sofort wusste in welchem Jahr ich mich gerade befand.
Amrei kommt 1967 nach München, wo sie ihr Studium beginnt. Sie wohnt bei Ihrer alleinstehenden Großtante Annamirl mit der sie sich sehr gut versteht und baut sich einen neuen Freundeskreis mit WG-Bewohnern auf. Man taucht ein in die Studentenbewegung der 68er Jahre, erfährt etwas über die Unruhen und das damalige Zeitgeschehen z.B. die kritische Sicht auf die Vorbereitungen zur Olympiade 1972. Auch die WG-Bewohner sind nicht mit allem einig und mischen bei den Studentenbewegungen mit. Amrei steht nicht immer hinter allen Aktionen und dreht München irgendwann den Rücken zu und verschwindet nach Frankreich.
Im Jahr 1972 bekommt sie die Zusage als Hostess bei den Olympischen Spielen in München zu arbeiten und zieht wieder bei Annamirl ein. Sie trifft sich wieder mit den alten Freunden und somit werden auch die Erinnerungen wieder wach, die sie verdrängt hat. Durch die Zeitsprünge zurück in die 68er Jahre erfährt man wie sie die Jahre damals empfand und wie die Freunde das Geschehen von damals nun bewerten.
Die Olympischen Spiele werden nur kurz gestreift, das Buch endet mit dem Attentat im Olympiadorf. Da ich vor 1972 geboren wurde, habe ich diesen Teil der deutschen Geschichte nicht in echt miterlebt und hätte mir mehr etwas mehr geschichtlichen Hintergrund gewünscht. Dies ist allerdings ein Roman und daher geht es mehr um die Gefühlswelt und die Empfindungen der Studenten.