Ich habe mehr erwartet.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buchwurm05 Avatar

Von

Inhalt:
1969 verlies die Studentin Amrei München, um als Aupair nach Paris zu gehen. Sie wollte nur noch weg. Abstand gewinnen. Seitdem bereist sie verschiedene Länder und hält sich dort mit Aushilfsjobs über Wasser. Jetzt ist 1972. Die Olympischen Spiele in München beginnen bald. Überraschend erhält sie Post. Ihr wird nun doch eine Stelle als Hostess bei diesem Großereignis angeboten. An die Bewerbung hatte sie gar nicht mehr gedacht. Amrei entschließt sich diese einmalige Chance wahrzunehmen. Bei ihrer Rückkehr merkt sie, München hat sich verändert. Sogar ihre damaligen Freunde scheinen ganz anders geworden zu sein. Und dann sind da ja noch David und Wastl.....

Leseeindruck:
"Wir träumten vom Sommer" lässt einen in die Zeit der Studentenunruhen und der Terroranschläge zurückkehren. Auch das Attentat auf die Olympischen Spiele 1972 in München spielt eine Rolle. In Bezug auf Letzteres habe ich laut Klappentext mehr erwartet. Mehr Spannung. Mehr angehaltener Atem. Tatsächlich werden die Olympischen Spiele auch immer wieder erwähnt, sind dabei aber erst einmal nur nebensächlich. Vielmehr erfährt man aus Sicht von Amrei über ihr Leben und das ihrer Freunde. Es gibt 2 Erzählstränge. Einer, der in 1972 spielt und mehr oder weniger beschreibt wie Amrei langsam wieder in München ankommt, ihr Studium weiterführt und ihre Freunde trifft. Der Hostessenjob und das Attentat kommen dabei erst fast am Ende zur Sprache. Ab hier wurde es dann auch interessant. Der 2. Erzählstrang beginnt 1968. Nach und nach erfährt man was Amrei dazu bewogen hat, ihr Studium zu unterbrechen. Alles in allem habe ich dadurch einen guten Einblick in die Studentenunruhen bekommen. Ansonsten war mir der Roman einfach zu brav.

Fazit:
Von "Wir träumten vom Sommer" habe ich mir laut Klappentext mehr Spannung versprochen. Tatsächlich ist es mehr eine Erzählung aus der damaligen Zeit. Auch die Figuren waren mir bis zum Schluss nicht wirklich nah. Der Funke ist bei mir einfach nicht übergesprungen. Erst gegen Ende konnte der Roman bei mir etwas punkten.