Roman mit historischem Hintergrund

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"Wir träumten vom Sommer" ist eine nette Geschichte über eine junge Frau zwischen zwei Männern, eingebettet in die Ereignisse in München 1968 und 1972. Die Handlung der zwei Jahre wird abwechselnd geschildert. Die Handlung kreist um die Studentenproteste und die Vorbereitung auf bzw. die Olympischen Spiele in München selbst.

Protagonistin ist die junge Amrei, die aus der Provinz zu ihrer Großtante nach München zieht um dort zu studieren. Sie freundet sich mit anderen Studenten an und rutscht so in die Studentenproteste hinein. Sie verliebt sich sowohl in den Künstler David als auch in den Polizisten Wastl.

Die Person der Amrei ist gut ausgearbeitet. Der Spagat zwischen "halb-erwachsen mit fester politischer Meinung" und "noch nicht sicher, was sie eigentlich im Leben will" gelingt der Autorin sehr gut. In der Folge fiel es mir oft schwer, vor allem die Amrei im Jahr 1968 zu ertragen.

Der Erzählstil ist sehr angenehm. Die Einblicke in das studentische Leben sehr interessant geschildert. Auf den ersten 300 Seiten passiert nicht viel. Es ist eher eine Schilderung des Alltags als Studentin. Die spannenden Passagen wie das Attentat auf das israelische Olympiateam finden erst auf den letzten 100 Seiten statt, werden eher kurz abgehandelt und wirken daher sehr gedrängt.

Ich habe das Buch gerne gelesen. Es ist als Einblick in die Zeit sehr gut gelungen. Aus der Handlung hätte man noch ein bisschen mehr machen können.