Zwischen Studium und Olympiade

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ullap64 Avatar

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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die junge Studentin Amrei, die aus der Pfalz stammt, während des Studiums aber bei ihrer Tante Annamirl in München lebt.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: In den Jahren 1967/1968 werden der Beginn von Amreis Studium und ihr Leben während der Studentenunruhen beschrieben. Sie steht zwischen zwei Männern: einem Kunststudenten und einem Polizisten, der Gegensatz könnte zu dieser Zeit fast nicht größer sein. 1972 kehrt sie nach einem Auslandsaufenthalt wegen eines Hostessen-Jobs bei der Olympiade zurück.
Die Beschreibungen der Unruhen sowie die Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Polizeiapparat fand ich sehr interessant, ebenso das erfreulich kurz, aber doch aus der Sicht der Studenten und der Hostess Amrei beschriebene Attentat auf die israelische Mannschaft, eine mal ganz andere Betrachtungsweise.
Insgesamt hatte das Buch jedoch für mich im Hinblick auf das Studentenleben einige unnötige Längen, in denen für mich nichts wirklich Neues passierte. Zu den Charakteren fand ich durchgehend keinen Zugang, sympathisch war mir hier allenfalls die sehr positiv modern wirkende Tante. Ebenso haben sich mir die beiden Zeitebenen, zwischen denen regelmäßig gewechselt wurde, nicht wirklich erschlossen, manchmal habe ich den Wechsel anhand des Inhaltes nicht mal richtig bemerkt.
Eine solide Arbeit, leider nicht mehr.