ein sehr guter dystopischer Jugendroman mit einer toll beschriebenen Welt

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manja82 Avatar

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Kurzbeschreibung
Berlin im Jahr 2039: Die Stadt liegt in Trümmern, das öffentliche Leben ist längst zusammengebrochen. Für die überlebenden Menschen geht es um die nackte Existenz. Wie den Horror des Alltags, den Kampf gegen Hunger und Kälte überstehen? Mittendrin die 15-jährige Anna, die ihren Weg sucht und für das Leben und die Liebe kämpft – und für eine Welt, in der trotz allem eine Zukunft für sie möglich ist.
(Quelle: Ravensburger Buchverlag)

Meine Meinung
Wir schreiben das Jahr 2039. Das Berlin, wie wir es kennen existiert nicht mehr, überhaupt ist die Welt komplett anders. Ruinen und verfallene Häuser bestimmen das Stadtbild. Es gibt kaum noch Essen, Krankheiten sind an der Tagesordnung.
In dieser Zeit lebt Anna. Sie schreibt einen Blog, eigentlich, aber das ist nun sehr schwierig geworden. Normalerweise gibt es kein Internet mehr aber Anna hat einen Weg gefunden trotzdem online zu gehen. Und eben übers Internet lernt Anna Ben kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich erst eine Freundschaft, aus der dann mehr wird. Als Ben es letztlich schafft Anna zu besuchen wird daraus schnell ein Kampf um die Liebe und das Leben …

Der dystopische Jugendroman „Wir waren hier“ stammt von der Autorin Nana Rademacher. Für mich war dies das erste Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte, der Klappentext und das Cover haben mich sehr neugierig gemacht.

Die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie wirken alle gut beschrieben und realistisch dargestellt.
Anna ist 15 Jahre alt und die Zeit, in der sie lebt, ist nicht gerade einfach. Anna liebt es ihren Blog zu schreiben. Hierfür geht sie ein ziemliches Risiko ein. Ihre Eltern sind sehr mit sich selbst beschäftigt, für Anna haben sie kaum einen Kopf. Anna ist tapfer, mutig und stark, sie wirkt aber auch irgendwie traurig und alleine.
Ben lernt Anna übers Internet kennen. Zuerst kommunizieren sie nur über Chats, dann aber kommt Ben zu Anna. Auch er ist mutig und stark, versucht zu überleben, in einer schweren Zeit. Ich mochte ihn auch sehr gerne, er wirkt authentisch und glaubhaft.

Auch die anderen Charaktere, wie beispielsweise Svantje, haben mir gut gefallen. Die Handlungen sind nachvollziehbar und wirkten glaubhaft auf mich.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen. Sie schreibt recht jugendlich und locker, man kommt sehr flott durch die Seiten.
Am Anfang ist das Buch in Blogform gehalten, ein wenig ungewohnt vielleicht aber man liest sich schnell ein. Die Sätze sind sehr kurz und einfach gehalten.
Geschildert wird das Geschehen aus Annas Perspektive. Nana Rademacher hat hierfür die Ich-Perspektive verwendet, die in meinen Augen sehr gut passt.
Die Handlung ist ansprechend gestaltet. Es geht spannend zu, man kann die Verzweiflung, die vorherrscht, wirklich spüren. Man ist als Leser gefangen und möchte wissen wie es mit Anna und Ben weitergeht.
Nana Rademacher beschreibt das Berlin der Zukunft sehr anschaulich und detailliert. Die Atmosphäre ist greifbar und realistisch beschrieben.

Das Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht. Es wirkte auf mich ein wenig zu kurz, ein paar mehr Informationen hätten hier besser gepasst. Nichts desto trotz schließt das Ende den Roman gut ab.

Fazit
Alles in Allem ist „Wir waren hier“ von Nana Rademacher ein sehr guter dystopischer Jugendroman mit einer toll beschriebenen Welt.
Die glaubhaften authentisch wirkenden Charaktere, der flüssig lesbare jugendliche Stil und eine Handlung, die spannend ist und in der die Gefühle der Charaktere gut zum Leser transportiert werden haben mir, bis auf das etwas bescheidene Ende sehr unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!