Erschreckend

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charlotte38 Avatar

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Berlin in gar nicht so ferner Zukunft...
Alles ist zerstört, einige wenige Menschen leben noch in der Stadt, die nur noch aus Trümmern besteht, hungern und leiden. darunter auch die 15 Jahre alte Anna, die versucht über die Runden zu kommen und sich ab und an mit ihrem heimlichen Blog in Gedanken aus der schlimmen Wirklichkeit davonstiehlt.
So lernt sie auch Ben kennen. Sie treffen sich und plötzlich gibt es so etwas wie Hoffnung und Liebe in einer schrecklich düsteren Welt.

"Wir waren hier" von Nana Rademacher hat mich verstört und erschreckt und es hat mich gefesselt und meine Gedanken beschäftigt, selbst wenn ich gar nicht in dem Buch gelesen habe.
Diese mögliche Zukunft ist gar nicht so hypothetisch wie in vielen anderen Dystopien. Da die Autorin zunächst sehr wage bleibt, was die Gründe für den Krieg angeht, der das alles ausgelöst hat, bleibt dem Leser die beklemmende Frage: Wie nah sind wir dieser Zukunft schon?
Besonders im ersten Teil, dieser aus drei Teilen bestehenden Geschichte, wirkt alles sehr real. Im zweiten Teil wird die Geschichte fiktiver und holt deutlich an Fahrt auf. Spannend, doch zu meinem Bedauern wurde mir die Hauptfigur Anna fremd. Irgendwie ging das Mitfiebern verloren, so dass ich insgesamt nur 4 Sterne vergeben möchte.
Meine Kommentar zum dritten Teil der Story spare ich mir auf. Zunächst, weil ich nicht spoilern will, aber auch weil er mich wiederum, wie Teil 1 komplett verstört hat.
Insgesamt ein gutes Buch, mit einem Inhalt, der nicht nur junge Menschen zum Nachdenken anregt und den ich gerne in einem Zusammenhang mit "Wir Kinder von Schewenborn" nennen will. Auch dieses Buch habe ich erschüttert und nachdenklich beiseite gelegt.