Junge Menschen kämpfen um ihre Zukunft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sonnenblumenkind70 Avatar

Von

Es ist gerade das Jahr 2039. Anna lebt in einem Trümmerhaus mitten in Berlin. Die Eltern der Fünfzehnjährigen kämpfen jeden Tag um ihr gemeinsames Überleben. Denn das Land ist trocken und grau. Kaum Wasser, Strom und Nahrungsmittel stehen zur Verfügung. Ein Hightech-Krieg zwang das Land und seine Bevölkerung in die Knie. Noch immer patrouillieren hier und dort Soldaten unter Anweisung der Militärregierung. Anna führt seit einiger Zeit einen Blog, aber sie muss sich vorsehen, wenn sie über die Welt um sich herum in ihrem Blog etwas schreiben will. Anna ist das Leid und das Chaos im Land leid. Sie will für Frieden und Normalität, wie es einmal vor dem Krieg war, kämpfen. Über einen Chat lernt sie Ben kennen. Er steht hinter ihrem Vorhaben. Ben will Anna unbedingt kennenlernen. Als sie sich das erste Mal gegenüber stehen, kribbelt es bei beiden wie Schmetterlinge im Bauch. Anna und Ben verbringen einige Tage zusammen, um unter anderem weiter an ihren Ideen zu planen und umzusetzen versuchen. Allerdings verschwindet eines Tages Ben, und Anna befindet sich auf einmal in einem Mädchenheim. Aber Anna lässt sich nicht entmutigen und kämpft weiter.
Die Debüt-Autorin Nana Rademacher ging einen ungewöhnlichen Stil bei der Gestaltung der Geschichte ein. Die Geschichte teilt sich in drei Teile: Annas Blog, die Hauptgeschichte und wieder Annas Blog. Anna führt eine Art Tagebuch in ihrem Blog. Über den Buchteil „Blog“ lernt man Anna und ihren Alltag genauer kennen. Der zweite Teil der Geschichte beginnt dann, als Anna und Ben sich persönlich kennenlernen und ein paar Tage zusammen verbringen. Im Ganzen fließt die Geschichte gleichmäßig mit einer jugendlichen und leichten Sprache sowie einer unterhaltsamen Spannung. Die Figuren wirken interessant, manchmal undurchschaubar und modern. Bei manchen Textstellen tauchen Fakten auf, die an Ereignisse aus der Gegenwart und Vergangenheit des 20. und 21. Jahrhunderts erinnern. Diese Fakten ließ die Autorin unauffällig in die Geschichte mit einfließen. Anhand der Jahreszahl lässt sich schon ablesen, dass es sich bei dem Jugendroman um einen Science-Fiction-Roman handelt, der das Leben einiger Jugendlicher an die Grenze des Überlebenskampfes bringt. Noch nicht erwachsen, und schon kämpfen, dass man morgen nicht stirbt.
Mit diesem Jugendroman hat die Autorin mein Interesse noch mehr geweckt als zuvor für Jugendbücher im Genre Science-Fiction. Da dieser Roman ein Debütroman ist, war ich besonders neugierig auf diese Geschichte. Die Autorin hat somit meine Erwartungen erfüllt, und bis zur letzten Seite ohne Langweile unterhalten und überzeugt. Im wirklichen Leben möchte man allerdings ungerne in einer solchen Welt leben wie diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Betonen möchte ich noch am Ende, dass mir das Buchcover sehr gut gefallen hat. Es ist ein Hardcoverbuch, bei dem der Buchumschlag wie auch das Buch selbst identisch gestaltet ist. Ein schöner Hingucker im Bücherregal auch ohne Buchumschlag.