ausbaufähiger Reihenauftakt

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kuddel Avatar

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In Witchmark haben wir einen schönen Mix aus Fantasy, Magie, Liebe, Politik und Krimi, der den Leser unterhält. Die Welt erinnert an England zu Queen Victorias Zeiten, aber auch ein wenig an Industriestädte, durch diese bekannten Elemente wird alles gut vorstellbar. Der Schreibstil ist schön flüssig, nicht zu abgehoben und die Protagonisten drücken sich gewählt aus. Das Cover ist zauberhaft, in schönem Grün gehalten mit einem mystisch angehauchten Bild, die Spiegelung eines Radfahrers wird durch zwei Menschen ersetzt. Die Schrift ist etwas erhaben in pastellgelb und sie leuchtet im Dunkeln. Soweit erst mal zur perfekten Ausgangslage.
Die Leseprobe hatte mich begeistert. Der Arzt Miles Singer versucht in Kriegszeiten den traumatisierten zurückgekehrten Soldaten zu helfen. Als Hexe wäre dies ein Leichtes für ihn, aber er muss aus Selbstschutz diese Eigenschaft vor der Welt verstecken. Als eines Tages ein Sterbender hilfebittend zu ihm kommt, der ebenfalls Hexenmale trägt, muss er sich entscheiden, wie er weiter agieren will. Hängt der Tote mit den aktuellen Geschehen zusammen? Gemeinsam mit dem Amaranthinen, Tristan Hunter, will er die Lage aufklären. Dabei muss er sich auch seiner Vergangenheit stellen: Miles kommt aus einer sehr angesehenen Familie, vor dieser und seinem vorbestimmten Platz ist er vor langer Zeit geflohen.
Die Gesellschaftsstrukturen, die politische Lage und die Länder werden im Laufe der Geschichte vorgestellt , vieles ist wirklich gut und fantasievoll erdacht, einiges wird nur angeschnitten, so wirkt es zeitweise etwas zäh. Über einige Dinge bleibt man als Leser im bis zum Schluss im unklaren, manche Frage bleibt einfach offen, hier findet man vermutlich im Folgeband Antworten. Durchaus lesenswert, aber nicht ganz gelungener Reihenauftakt. Einem zweiten Teil würde ich noch eine Chance geben die offenen Punkte zu klären und mich zu begeistern.