Ein Roman, der noch lange in den Gedanken herumspukt

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deathberry Avatar

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Das Cover finde ich super schön gemacht, richtig anziehend. Die widersprüchliche Spiegelung gefällt mir dabei sehr gut, auch wenn ich nach der Lektüre nicht sicher bin, wie ich diesen Umstand richtig interpretiere. Das Cover hat noch ein nettes Extra, und zwar leuchtet die Schrift im Dunkeln, was richtig cool aussieht!

Am meisten beeindruckt hat mich die Liebesgeschichte, die mich richtig kalt erwischt hat. Ich hatte richtig Herzklopfen, vor allem weil es sich schön langsam entwickelt hat und man die Anspannung richtig greifen konnte. Nach dem leisen Knistern und der stetigen, schwelenden Anspannung hatte ich aber auch auf einen äquivalenten Ausbruch gehofft, der leider nicht eingetreten ist. So sehr die Autorin die Stimmung auch angeheizt hat, so wenig Ausgleich hat sie dann – meiner Meinung nach – geboten. Nach diesem Auftakt habe ich einfach auf eine heiße Liebesszene gewartet, aber eventuell lagen meine Erwartungen auch wo anders.

Natürlich ist die Liebesgeschichte nicht alles, aber der Part konnte mich total vereinnahmen. Im Wesentlichen geht es um Miles, der als Hexer in einem Veterinärkrankenhaus arbeitet. Eines Tages landet Nick Elliot auf seinem Behandlungstisch. Der Amaranthine Tristan Hunter hat Nick aufgelesen und zu Miles gebracht. Leider konnte Miles Nick nicht retten, ohne seine Fähigkeiten preiszugeben. Mr. Hunter hat davon mitbekommen und da Nick kurz vor seinem Tod noch behauptet hat, dass er vergiftet wurde, wollte Tristan, dass Miles ihm hilft, herauszufinden, was passiert ist.
Miles möchte nicht auffallen, da er sich seiner Familie entzieht. In Miles Welt (das etwas der Edwardischen Epoche ähnelt) gibt es Sturmsänger und Sekundäre. Miles zählt zu letzterer Art und dient eigentlich nur als Batterie der Sturmsänger. Und da er nicht damit einverstanden ist, wie mit seinesgleichen umgesprungen wird, hat er seine Familie verlassen. Leider blieben die nicht untätig, weil die Position von Miles’ Vater bzw. seiner Schwester Grace gefährdet ist, sehr zum Leidwesen von Miles.

Die Ereignisse überschlagen sich meiner Meinung auch ein bisschen, wodurch es recht rasant durch die Geschichte geht, da viele Handlungsstränge bedient werden, die nach und nach zusammengeführt werden. Einige tolle Wendungen hielt das Buch auch parat und das Ende war zwar durchaus ein wenig kitschig, aber richtig, richtig schön.

Der Genremix ist definitiv gelungen und durchaus sehr originell. Mit dem Schreibstil habe ich mir teilweise etwas schwer getan, auch der Einstieg viel mir nicht so leicht wie gewohnt. Aber man gewöhnt sich schnell daran und bekommt eine überzeugende Geschichte geliefert.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, auch wenn da das Hauptaugenmerk auf Miles’ Schwester Grace liegen wird, die ich zwar durchaus mochte, mich aber nicht so vereinnahmt hat, wie Miles.

Definitiv ein kleines großes Lesehighlight!