Magisch!

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nepomurks Avatar

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"Witchmark - Die Spur der Toten" von C.L. Polk ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe und im englischsprachigen Ausland fast schon ein Bestseller. Nicht zu Unrecht, wie ich finde..
Aeland, ein fiktives Land im Stil der viktorianischen Zeit, in dem es Magier und Hexen gibt und das sich mit dem eigenen Nachbarland im Kriegszustand befindet. Miles Christopher Singer trifft hier unverhofft auf Tristan Hunter, als dieser einen beinahe toten Mann in das Krankenhaus bringt, in dem Singer als Arzt arbeitet. Der Mann stirbt - und konnte Miles mit seinen letzten Worten noch mitteilen, dass er vergiftet wurde. Von hier an läuft nichts mehr wie geplant und alles eher aus dem Ruder. Denn Miles ist kein normaler Mensch, ebenso wenig wie Tristan. Beide verbindet nun die Suche nach dem Mörder des toten Patienten - und letztlich viel mehr.
Ich fand den Roman von C.L. Polk ziemlich spannend und stellenweise sogar fesselnd. Das Buch brauchte allerdings ein wenig Zeit, bis es seine gesamte Bandbreite entfalten durfte und sich in seinem wahren Kontext präsentieren konnte. Anfangs, nach den ersten Seiten, wirkten die Verläufe auf mich noch eher langatmig und auch die Inhalte erschienen mir ein wenig wirr. Das lag meiner Meinung nach an den nicht klar erkenntlichen Grundzügen der Magier und Hexen, bzw. an einer unklaren Hintergrundinformation zu den Schauplätzen, Figuren und Hierarchien der Charaktere. Schließlich ist das Gerüst der Geschichte fiktiv und dem Fantasy-Genre zuzuordnen. Deshalb hätte ich mir tatsächlich noch ein Prequel oder vorweggehende Infos zum Geschehen gewünscht. Sobald man aber erst mal drin ist in der Erzählung, wird es wirklich packend und der Roman liest sich flüssig und gut. Auch die Charaktere gewinnen immer mehr an Authentizität und Stärke. Der Spannungsbogen ist ab Mitte stark ansteigend und zum Ende des Buches geht es dann sogar Schlag auf Schlag und man darf sich definitiv schon auf Teil 2 freuen..
Für mich war lediglich fragwürdig, ob das Buch tatsächlich eine homoerotische Szenerie gebraucht hätte, wie hier zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Ich fand es im Kontext der Erzählung eher störend, bzw. überflüssig und eine Freundschaft hätte hier meines Erachtens vollkommen ausgereicht.
Ansonsten ein wirklich toller Auftakt und ein absolut lesenswertes Buch, deshalb gute 4 Sterne!