Sherlock Holmes trifft auf Fantasy

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Es gab selten ein Buch, das mich so positiv überrascht hat wie „Witchmark“. Von dem Klappentext her konnte ich mir noch nicht so richtig vorstellen, wovon die Geschichte handeln soll. Da ich gerne Überraschungen mag und mich auch einfach in das Cover verliebt habe, wollte ich ihm gerne eine Chance geben.

Der Einstieg in die Geschichte ist wirklich schwer gewesen. Das kann ich leider nicht beschönigen und das ist auch für mich der Grund für den einen Stern Abzug. Der Leser wird mehr oder weniger in die Geschichte hineingeworfen. Es fehlt irgendwie eine Einleitung, eine Vorstellung der Welt oder auch der Hauptperson. Das erste Kapitel war wirklich verwirrend, da ich noch nicht einmal wusste in welcher Zeit die Geschichte spielt. Ich schätze es ist kein zu großer Spoiler, wenn ich verrate, dass sie zurzeit der allerersten Autos spielt und es auch das ein oder andere elektrische Gerät gibt.

Miles als Charakter ist da deutlich mysteriöser und rückblickend finde ich sogar gut, dass der Leser erst nach und nach alles über ihn erfährt. Er ist vielschichtig, komplex gestaltet und mir auch definitiv sympathisch. Es kommt nicht allzu häufiger vor, dass eine männliche Hauptperson zurückhaltend und eher unterordnend ist. Man könnte in der ein oder anderen Szene sogar meinen, dass er gar nicht die Hauptperson in seinem eigenen Leben ist. Das hat ihn auch faszinierend und einzigartig gemacht.

Zu Beginn trifft Miles auf Tristan. Die beiden haben mich ein bisschen an Sherlock Holmes und Dr. Watson erinnert. Es wirkt durch den Kriminalfall, der jedoch nicht allzu stark im Vordergrund steht, zum Teil wie ein Fall von Sir Arthur Conan Doyle. Es sind interessante Aspekte aus diesem Genre in die Geschichte eingeflossen und gleichzeitig enthält das Buch auch alle Vorteile eines Fantasy Romans. Die Welt ist komplex mit Magie, verschiedenen Wesen und eigenen Regeln. Auch wenn der Einstieg nicht der leichteste war, fand ich es spannend jeden Aspekt hiervon kennenzulernen.

Ein kleines Highlight ist auch, dass Cover optisch nicht nur wunderschön aussieht, sondern es auch magisch ist. Ich kann nur empfehlen sich das Buch einmal im Dunklen anzuschauen. Es ist außergewöhnlich, aber die Schriftzüge können dann sogar leuchten. Für mich zeigt dies nur noch mehr, mit wie viel Liebe zum Detail dieses Werk geschaffen wurde.

Zwischenzeitlich hätte ich nicht gedacht, dass die Geschichte in sich abgeschlossen ist, aber am Ende ist sie sehr rund geworden. Es wird zwar eine Fortsetzung geben, aber es gibt keinen Cliffhanger und der Leser kann zufrieden die letzte Seite umschlagen. Ich habe es in jedem Fall getan und werde bestimmt auch den zweiten Teil lesen. Bis dato war „Witchmark“ die größte Überraschung in 2019 und definitiv ein fantastisches Highlight. Wenn euch der Einstieg ebenfalls nicht direkt überzeugt, dann haltet durch. Es lohnt sich!