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solveig Avatar

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Mein erster Blick auf das Buch bescherte mir sofort eine Assoziation zu einem ähnlich klingenden Buchtitel von Heinrich Böll, "Wo warst du, Adam?"
Sicher ist die Ähnlichkeit so vom Autor beabsichtigt; das wird sich aber wohl erst im Verlauf der Geschichte zeigen.
Wie eine Collage werden Impressionen, Erinnerungen und neue Erfahrungen zu einer Einheit zusammengetragen. Als wegweisende Figur im Hintergrund immer die verstorbene Mutter und ihre Lebensweisheiten, die den Ich-Erzähler geprägt haben. Das alles geschrieben in einem gepflegten Sprachstil, der dennoch nicht gestelzt daherkommt, sondern sich wunderbar leicht und locker liest. Die Eindrücke und Erlebnisse als Neuankömmling in Berlin, liebenswert beobachtete Freunde und Nachbarn, aber auch schmerzliche Erinnerungen an die Kindheit und Widersprüche seiner eigenen deutsch-jüdischen Herkunft, lässt Ilan Goren mit feinem Humor vor dem Leser erstehen. Es fällt wirklich nicht schwer sich, immer wieder schmunzelnd, mit ihm verbunden zu fühlen. Ich bin überzeugt, dass sich viele Leser mit Freuden Gorens Suche nach seinen Wurzeln anschließen werden!