Spurensuche in Berlin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
takabayashi Avatar

Von

Der junge israelische Journalist und Ich-Erzähler, wird kurz nach dem Tod seiner geliebten Mutter als Europakorrespondent für einen israelischen Fersehsender nach Berlin geschickt. Seit der Fußball-WM von 2006 ist Berlin auch für junge Israelis Kult. Bei Ilan steckt aber noch mehr dahinter. Seine Mutter hat ihm viel von Berlin erzählt, der Heimat seiner Urgroßeltern. Er ist mit deutscher Schokolade und deutschen Kinderliedern groß geworden. Und dann hatte es noch "Jutta" gegeben, seine Großmutter, die in Münster gelebt hatte. Doch er durfte sie nie als Großmutter bezeichnen, denn seine Mutter hatte sich aus ihm nicht bekannten Gründen mit ihrer Mutter überworfen. Jetzt möchte er diesen Deutschlandaufenthalt auch dafür nutzen, nach seinen deutschen Wurzeln zu forschen und die Geheimnisse seiner Familie zu ergründen.
Doch eher Reportage als Roman, von der ersten Seite an fesselnd, vermittelt dieses Buch sofort ein authentisches Berlin-Gefühl, als Berlinerin merke ich: der Mann kennt sich aus. Die Schreibe ist flott und kenntnisreich, zusammen mit Ilan treffen wir viele interessante, gut skizzierte Menschen und natürlich wird es besonders spannend, durch die ominöse Kiste mit Habseligkeiten der Oma, die ihm ein freundlicher Nachbar schickt. Mal ein ganz anderer Ansatz der "Vergangenheitsbewältigung". Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, und ich würde gern weiterlesen.