Spurensuche in Berlin

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torsten_ohne_h Avatar

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Vor dem Lesen dieses Buches hatte ich zunächst ein mulmiges Gefühl, denn der Untertitel "Ein Israeli in Berlin" lässt einen brisanten und sensiblen Stoff erwarten. Aus bekannten Gründen macht es schließlich einen großen Unterschied, ob sich ein Australier, ein Argentinier oder ein Israeli auf die Spuren seiner deutschen Vorfahren macht. Außerdem ist mir die Stadt Berlin schon immer unangenehm gewesen, auch wenn mein beste Freundin dort lebt. Ebenso überrascht wie erfreut durfte ich jedoch feststellen, dass der Ballast der jüngeren Geschichte keineswegs schwer auf der Handlung lastet. Man merkt nicht, dass es sich um einen Israeli handelt, so könnte auch ein Australier oder Argentinier schreiben. Gewöhnungsbedürftig finde ich allerdings Stil und Aufbau des Buches, denn man muss aufpassen, wer gerade der Ich-Erzähler ist, der Spurensucher oder einer seiner Vorfahren, denen er auf die Spur gekommen ist.