.... so entpuppt sich der Roman bzw. die Reportage 'Wo bist du, Motek?' von ilan Goren und bestätigte damit den Eindruck, der sich schon beim Lesen der Leseprobe ergeben hatte. Ein Journalist verbringt als Korrespondent des israelischen Fernsehen eine Zeit in Berlin und berichtet darüber. Das ist kurz gesagt der Inhalt des Buches. Auf den ersten Blick. Aus der Nähe sieht das dann nochmal anders aus. Aus der Nähe wird vieles klarer und so taucht der Leser auch gleichzeitig in eine Familiengeschichte, welche tief auch in die deutsche Geschichte zurück führt. Die Mutter des Autors war Deutsche, die Grossmutter - welche nicht mit Oma oder Grossmutter, sondern nur mit Jutta tituliert ist - entpuppt sich als schwarzes Schaf der Familie - wobei dem Leser auch hier nicht gleich klar ist, was sich wirklich hinter der Geschichte verbirgt. Der gleitet zunächst gut unterhalten von Alltagsgeschichten hinein in einen ungewöhnlichen Reise- und Arbeitsbericht, der durchaus mehr bietet als zunächst erwartet. Man erfährt mehr über das eigene Land - eine Sicht von außen und schmunzelt über gut erzählte Anekdoten. Von mir eine klare Leseempfehlung!