Wo bist Du, Motek?

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raschke64 Avatar

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Der Autor Ilan ist ein Jude deutscher Abstammung und in Israel aufgewachsen. Die Mutter hat ihm viel der deutschen Bräuche und Eigenschaften beizubringen versucht. Als er als Korrespondent eines israelischen Fernsehsenders nach Berlin kommt, beschließt er, nicht nur Land und Leute kennenzulernen, sondern sich auch mit der Vergangenheit seiner Familie zu befassen.
Und so ist das Buch dann zweigeteilt. Es gibt Kapitel über die Erlebnisse in Berlin. Diese sind mit sehr viel Witz geschrieben, teilweise fragt man sich aber, was sie in Israel im Fernsehen eigentlich sehen wollen und was sie für ein Bild von Deutschland bekommen. Die Kommentare von Ilan sind teilweise sehr erfrischend – so sieht also ein Ausländer Berlin und deutsche Angewohnheiten.
Dagegen stehen die Kapitel zur Familiengeschichte. Ilan hat dazu einen Karton mit alten Dokumenten und Tagebüchern. Auch das ist mit viel Humor geschrieben, wirkte auf mich aber insgesamt seriöser und weckte mehr mein Interesse, denn Ilan erlebt einige Überraschungen, die so gar nicht zu den Erzählungen seiner Mutter passen wollen.
Insgesamt ist es ein sehr lesenswertes Buch, mit Sichten auf Deutschland, die mir Spaß gemacht haben. Gut geschrieben, kurze Kapitel. So kann man es zügig lesen und verliert trotzdem den Faden nicht.