Wo bist du, Motek?

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miro76 Avatar

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Motek bedeutet Süßer oder Liebling und so wird Ilan Goren begrüßt, wenn er einen Anruf seines Senders entgegennimmt.
Er ist Fernsehjournalist und arbeitet als Europa-Korrespondent in Berlin für den Tel Aviver Nachrichtensender Channel 10.

Doch nicht nur die Arbeit hat Ilan Goren nach Berlin getrieben. Vor allem war es seine Neugierde - nach dem Tod seiner Mutter - seinen Ahnen nachzuspüren, denn seine Großmutter ist in Berlin aufgewachsen. Seine Kindheit war geprägt von Hoppe Reiter und Ritter Sport und allerlei Lobeshymnen auf Deutschland.

Kurz nach seiner Ankunft in Berlin erhält er eine Kiste aus dem Nachlass seiner Großmutter, die neben Fotos und Dokumenten auch ein Tagebuch seines Urgroßvaters Juda Hellberg enthält. Dieses Tagebuch erzählt uns eine Geschichte über Immigration und eine lieblose Ehe aus der ein zu wenig geliebtes Kind (Jutta) hervorging.
Unter den Dokumenten befindet sich auch Jutta’s psychiatrisches Gutachten und wieder lesen wir von verzwickten Familienverhältnissen.

Zwischendurch beschreibt Goren immer wieder Arbeit und Leben in Berlin, wo er auf die verschiedensten Gesellschaftsschichten trifft.

Schließlich verliert er seinen Job und seine Liebe im entfernten Israel, muss seinen persönlichen Auftrag in Berlin jedoch abschließen. Das Leben verändert ihn, er wird ruhiger und leiser.
Leider lässt uns Ilan Goren nicht wirklich an seinen Emotionen teilhaben. Wie es ihm ergeht - in dem fremden Land, mit den Informationen aus seiner Familiengeschichte - lässt er uns nur erahnen.