Wo bist du, Motek?

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rosagallica7 Avatar

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Ilan Goren ist ein junger israelischer Journalist, der für einen israelischen Fernsehsender aus Berlin berichtet. Seine Mutter hatte deutsche Vorfahren und hat Ilan mit deutschen Kinderreimen und deutscher Schokolade großgezogen. Er selbst spricht am Angfang seiner Zeit in Berlin nur wenig Deutsch, was manchmal zu komischen Situationen führt. Schnell lebt er sich ein, lernt Menschen verschiedenenr Nationalitäten kennen und beginnt das Leben in dieser Stadt so sehr zu mögen, dass er gar nicht mehr nach Israel zurück will. Die Beziehung zu seiner israelischen Freundin Karen wird deswegen zunehmend schwieriger. Parallel zu Ilans Geschichte wird die seiner deutschen Urgroßeltern Juda und Else erzählt. Der Leser erfährt sie aus Judas Tagebuch, das mit dem Nachlass seiner Großmutter Jutta in Ilans Hände gerät. Seine deutschen Vorfahren waren wohl doch ganz anders als Ilan erwartet hatte und deren Geschichte verändert ihn selbst auch.
Der Roman ist kurzweilig und teilweise ziemlich lustig, stimmt aber wegen der Teile aus Judas Tagebuch auch immer wieder nachdenklich. Man erfährt einiges über das Berlin der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Alles in allem ein wirklich lesenswertes Buch!