Schwermütiges Rebellentum

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laberlili Avatar

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Philippine ist offensichtlich zu forsch und selbstbewusst für die Zeit, in die sie hineingeboren ist; mit der vorgegebenen Rollenverteilung scheint sie zu hadern - insgesamt wirkt sie sehr modern und progressiv aufgestellt.
Das Cover hätte mich eine andere Geschichte zwischen den Seiten vermuten lassen; etwas mehr Liebesgeschichte statt Lebensgeschichte; und auch eher frühes 20. oder allenfalls spätes 19. Jahrhundert. Die Kurzbeschreibung ließ mich spontan an "Die Päpstin" denken und mich im nächsten Augenblick überlegen, ob und wieso China damals tatsächlich ein so begehrtes Ziel war. Insgesamt sprach mich das ganze Buch zunächst nun eher weniger an, wobei ich die Leseprobe nun überraschenderweise doch relativ überzeugend fand: Ich mag diesen, leicht auf alt getrimmten, Schreibstil ebenso wie die subjektive Erzählperspektive.
Das klingt durchaus nach einem spannenden, "rebellischen" Roman, aber ich habe auch den Eindruck, dass es hier schon vonnöten ist, sich ganz tief und bewusst auf die Erzählung einzulassen; mir ist sie vom ersten Eindruck her aktuell etwas zu schwermütig.