Der Beginn des Tourismus an der Nordseeküste und einer Liebe

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Sabine ist 17 Jahre, wohnt in Gelsenkirchen, hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt davon zwei Wochen am Gardasee zu verbringen. Ihre Tante Ebba ist Witwe und lebt an der Nordseeküste in St. Peter-Ording. Sie vermietet Zimmer mit Frühstück an Touristen um sich etwas dazuzuverdienen. Die Arbeit wird ihr etwas zu viel daher bittet sie ihre Schwester in Gelsenkirchen um Hilfe. Familiäre Pflichten gehen vor und so muss Sabine nach Nordfriesland fahren statt zum Gardasee. Schnell lebt sie sich dort ein und geniest bald den Aufenthalt dort. Dazu trägt sicherlich auch der junge Tom bei, den sie kennenlernt.
Die Geschichte des Buches findet in den Jahren 1959 und 1960 statt. Tanja Janz beschreibt die Zeit sehr gut. Sabines Eltern würde es freuen, wenn sie z.B. den Postboten Berti heiraten würde, da wäre ihre Tochter gut versorgt. Diese möchte aber lieber erst mal nach ihrer Ausbildung arbeiten und nicht sofort heiraten. Daher ist Sabine auch sehr gerne bei ihrer Tante, da sie hier wesentlich mehr Freiheiten hat. Die Geschichte wird von der Autorin sehr flüssig erzählt, man spürt den Zeitkolorit: die Jugendlichen wollen mehr Freiheiten haben und die Zukunft nach ihren eigenen Wünschen gestalten. Das birgt natürlich Konfliktpotenzial. Zwischen Nordfriesland und Gelsenkirchen spielt diese Geschichte, beide Regionen entstehen vor dem inneren Auge des Lesers. Das Ruhrgebiet mit den Zechensiedlungen und Städten und die Nordseeküste mit ihren Stränden und dem beginnenden Tourismus. Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten.