Leichte Strandkorblektüre

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Der Auftakt der St.-Peter-Ording-Saga von Bestsellerautorin Tanja Janz hat mich leider nicht so recht überzeugen können.

Es ist kein schlechtes Buch und las sich unterm Strich okay, aber: die großen Gefühle, das Mitfiebern mit den Charakteren (zu denen ich jedoch keine wirkliche Nähe aufbauen konnte – eine Tatsache, die gerade in puncto weibliche Hauptfigur problematisch für mich war) sowie das erhoffte Nordsee-Flair blieben aus. Zudem plätschert die Story über große Passagen einfach vor sich hin – ich erwartete gar nicht mal irgendwelche krassen Überraschungen oder Plottwists, nur ein wenig Pepp, doch alles läuft fein überschaubar ab. On the bright side: Hier kann man sich während der Lektüre komplett entspannen und muss nicht viel nachdenken.

Wir pendeln literarisch zwischen Gelsenkirchen und St.-Peter-Ording und erleben mit, wie sich die junge Sabine (die sich eigentlich auf einen spontanen Gardasee-Urlaub mit Freunden und ihrem heimlichen Schwarm gefreut hatte) aufgrund eines familiären Hilferufs plötzlich an der Nordseeküste wiederfindet. Aber auch dort gibt’s – neben viel Arbeit – hübsche Männer, z.B. den Musiker Tom. Ihr ahnt, worauf das hinausläuft, gell?

Was mir gut gefallen hat:

+ der Klappentext, der speziell Fans von historischen Romanen sowie Liebhaber:innen von Geschichten rund um Sonne, Strand & Co. neugierig macht

+ das Cover, welches direkt das Genre erahnen lässt – what you see is what you get

+ der Farbschnitt (ich geb's zu: ich bin einfach anfällig für Farbschnitte, seufz!)

+ die Grundidee

+ die authentisch beschriebenen gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit, (insbesondere für Frauen bzw. junge Fräuleins was das kein Zuckerschlecken)

+ die angenehme Kapitellänge

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Na ja … Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht. Das meine ich überhaupt nicht böse, es ist nur so, dass ich gerade in letzter Zeit einige wirklich extrem mitreißende, aufwühlende historische Frauenromane gelesen habe und das vorliegende Werk im Vergleich mit ihnen verblasst. Mir fehlten vor allem der emotionale Tiefgang und die Greifbarkeit der Charaktere, daher gibt es nur eine bedingte Empfehlung von mir; der überschaubare Spannungsbogen eignet sich ideal für Leser:innen, die nette, eher ruhige Geschichten mit verhältnismäßig wenig Drama bevorzugen.