Mitten aus dem Leben

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takabayashi Avatar

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Gutes altes Tatort-Rezept: Das Ermittlergespann kann sich am Anfang nicht riechen und muss sich erst zusammenraufen. Der Hauptkommissar Sigi Kamm und die Psychologin Dr. Alicia Behrens kennen sich schon, haben aber diese Begegnung in negativer Erinnerung. Und doch müssen Sie zusammenarbeiten, denn der Abiturient Noyan Akay ist übel zugerichtet worden und sein Leben hängt am seidenen Faden. Als Sigi Kamm zum Tatort gerufen wird, stellt er fest, dass er das Opfer schon aus einem früheren Fall kennt. Damals ging es um ein Drogendelikt. Und Alicia Behrens hat den jungen Mann bei seinem Entzug unterstützt. In dieser Zeit hat er eine Organisation "Schule gegen Rassismus" gegründet und hat sich in diesem Zusammenhang auch medial ziemlich exponiert. Es könnte also sein, dass der Anschlag auf ihn einen ausländerfeindlichen Hintergrund hat.
Der Zeuge Rüdiger Brandt,der den Angriff beobachtet und sich eingemischt hat, beschreibt Täter aus der Neonazi-Szene. Seine 14-jährige Tochter Susanne besucht die selbe Schule wie Noyan und hat ganz andere Probleme. In dem beängstigend an reale Vorkommnisse erinnernden Fall kommen immer mehr Details ans Licht, die zu immer wieder neuen, unerwarteten Wendungen führen.
Ein ungewöhnliches Ermittlerteam mit einem ambivalenten Verhältnis zueinander, ein neue Krimiregion (Potsdam), interessante und vielschichtige Charaktere, ein Verbrechen, das aus dem deutschen Alltag gegriffen ist, ein flüssiger und spannender Schreibstil - dieser Krimi mit ernstem Hintergrund bietet ein anspruchsvolles und fesselndes Lesevergnügen.