Wo die Angst ist - ist die Aggression nicht weit

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evelyn Avatar

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Der 19-jährige Noyan Akay wird brutal zusammengeschlagen, so dass er ins künstliche Koma gesetzt werden muss. Noyan war drogenabhängig und gründete nach seinem Entzug und anschließender Therapie einen Verein gegen Fremdenhass, weshalb man einen fremdenfeindlichen Hintergrund und einen Neonazi als Täter vermutet.

Dieser Protagonist ist nur einer von vielen interessanten, vielschichtigen Charakteren, die im Krimi vorkommen. Wie schon der Titel signalisiert, hat auch jeder Charakter mit seinen Ängsten zu kämpfen. In dem Buch geht es um vielerlei Ängste, Angst vor rechter Gewalt, vor dem Verlassen werden und der Einsamkeit, so wie vor Entdeckung einer Straftat. Leider werden die Ängste zwar angesprochen, aber leider kann man sie als Leser nur mit Phantasie nachempfinden, da die Emotionen und die Panik die Ängste auslösen können nur unzureichend geschildert werden. In einem Film würde man diese Ängste durch visuelle Eindrücke (Körperhaltung/Mimik) veranschaulichen. In einem Buch müssen diese detaillierter beschrieben werden um mehr Spannung zu erzeugen.
Trotz der Schwächen was den Aufbau der Spannung angeht kann ich das Buch wegen seines Themas, toller Charaktere und überraschender Wendungen empfehlen, und hoffe auf eine ausgeschmückte Verfilmung des Buches, die dann die dem Buch gebührende Spannung erzeugt.